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Der Präsident mit einem der Scheinchen.

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Caracas – Im Kampf gegen die Inflation will die venezolanische Regierung die Landeswährung Bolívar neu bewerten. Präsident Nicolás Maduro kündigte am Donnerstag ein neues Zahlungsmittel an, für das drei Nullen gestrichen werden sollen. 1.000 Boliívar sollen damit ab 4. Juni nur noch einen Bolívar wert sein.

Seit Maduros Amtsantritt im April 2013 ist der Wert der Landeswährung auf dem Schwarzmarkt gegenüber dem Dollar um 99,99 Prozent gefallen. Nach Schätzungen von Oppositionspolitikern und Volkswirten beträgt die Inflation im Moment mehr als 6.000 Prozent. Viele Venezolaner leiden, weil etwa Nahrungsmittel und Medikamente knapp sind. Kritiker werfen der Regierung vor, die Krise durch Inkompetenz und Korruption selbst verursacht zu haben. Maduro macht dagegen den Westen und die gesunkenen Ölpreise verantwortlich.

Auch der Versuch, mit der neuen Kryptowährung Petro die Finanznöte zu lindern, erlitt jüngst einen Rückschlag, denn die USA verboten jegliche Transaktionen mit der Währung. Die Absicherung des Petro mit Venezuelas Ölreserven – den größten der Welt – kritisieren Maduros Gegner als illegal. Dennoch kündigte die Regierung Ende Februar die Einführung einer weiteren Kryptowährung an. "Petro Gold" werde mit den Goldreserven des Landes besichert. (Reuters, 23.3.2018)