"Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer: Die Mehrheitsgesellschafter KG soll einen Nachfolger suchen.

Foto: APA/dpa/Christian Charisius

Hamburg – Das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" soll einen neuen Chefredakteur bekommen: Die Eigentümergesellschaft der Mitarbeiter – sie hält 50,5 Prozent am Medienhaus – soll mögliche Nachfolger für Klaus Brinkbäumer (51) suchen. Das berichtet Kai-Hinrich Renner, Medienautor der Funke-Gruppe, im "Hamburger Abendblatt". Eine "Spiegel"-Sprecherin verneint gegenüber Horizont Online Sondierungsgespräche oder gar einen Beschluss darüber.

Der zweitgrößte Gesellschafter des Spiegel-Verlags soll sich einer Ablöse nicht verschließen, schreibt Renner: Gruner+Jahr ("Stern", "Geo", "Brigitte") habe grundsätzlich nichts gegen einen Wechsel in der Chefredaktion. Die Bertelsmann-Tochter, bis 2016 auch Mehrheitseigentümer der österreichischen News-Gruppe, hält 25,5 Prozent der Anteile am "Spiegel".

In der Mitarbeiter KG gebe es bisher keinen formellen Beschluss zur Ablöse. Hintergrund: "Spiegel" und "Spiegel Online" sollen künftig in einer gemeinsamen Redaktion entstehen. Dafür suche man einen neuen Chefredakteur oder ein Team von Chefredakteuren. Renner berichtet von zwei – ungenannten – Kandidaten, mit denen die Mitarbeiter KG informelle Gespräche geführt habe.

Brinkbäumer würde nach seinem Abgang aus der Chefredaktion wieder Korrespondent in New York werden. Er übernahm die Führung 2015 nach einem kurzen Gastspiel von Wolfgang Büchner, der nach heftigen Auseinandersetzungen mit der Redaktion ging.

Die übrigen Anteile der "Spiegel"-Gruppe gehören den Erben des Gründers Rudolf Augstein. (red, 23.3.2018)