Wien/Burgenland – Wir haben jetzt Katzenfutter für zwei mal sieben Katzenleben im Keller. Beim Lagerhaus war Brösel-Fressie-Abverkauf und die Ladefläche vom Nissan Navara jungfräulich leer.

Rund eine Tonne geht drauf, wenn man sich an die Gesetze hält, aber auch wenn man sich verschätzt, geht der Navara nicht gleich ungebührlich in die Knie.

Rund eine Tonne derhebt die Ladefläche vom Double Cab-Navara.
Foto: Guido Gluschitsch

Was das Gebührliche angeht, ist es nämlich so, dass Nissan beim Navara die Blattfedern rausgeschmissen und ein echtes Fahrwerk eingebaut hat. Blattfedern gibt es nur noch im King Cab mit dem kleinen, dem 163 PS starken Diesel. Diesen Motor haben wir übrigens auch, halt mit der Doppelkabine. Und er erfüllt seine Aufgabe auch ausreichend gut. Ist ja kein Rennwagen, so ein Pick-up, sondern ein Lastler.

Die schwarzen Streifen am weißen Auto machen ordentlich was her.
Foto: Guido Gluschitsch

Ach ja: Wer jetzt fürchtet, dass wegen der Schraubfedern die Nutzlast zu gering wird, der sei nach einem Blick auf die Konkurrenz beruhigt: Allein der Hilux schafft mehr als eine Tonne – Ranger, L200 und Amarok liegen teilweise weit darunter. Und trotzdem genießt man eben viel mehr Fahrkomfort im feiner gefederten Navara. Gerade wenn man leer fährt, ist der Unterschied enorm.

Feedback

Wobei der Fairness halber angemerkt werden muss, dass mache gerade wegen des rauen Hinterbaus auf Pick-ups stehen – im Gelände gibt das mehr Feedback, heißt es.

Die Realität spielt sich aber dennoch meist abseits von hohen Nutzlasten und wilden Offroadpassagen ab.

Robust geht es auch Innen zu.
Foto: Guido Gluschitsch

Die Pick-ups scheinen langsam den SUVs den Rang ablaufen zu wollen. Klar, SUV hat schon jeder, und der steht inzwischen auch schon ein bisserl für Leut, die sich beim Einsteigen schwertun und aus einem normalen Auto nix raussehen. Der Pick-up indes, der steht immer noch für den harten Hund.

Noch einmal innen...
Foto: Guido Gluschitsch

Der muss man auch sein, wenn man mit einem mehr als fünf Meter langen Lkw in der Wiener Innenstadt einen Parkplatz sucht. Da muss man höllisch aufpassen, dass man sich nicht heimlich einen Kleinwagen in den Reifen fährt. Weil Rundumsicht? Na ja, schon, aber den Nachbarspudel sieht man nicht, wenn der hinter der Ladefläche einer Pinscherdame schöne Augen macht.

Hinten aus sieht man natürlich nicht sehr gut.
Foto: Guido Gluschitsch

Doch sei's drum. Muss man halt aufpassen. Es geht ja beim Navara um etwas anderes. Darum, dass du einfach die Trialmaschine auf die Ladefläche wuchtest, festzurrst und damit trainieren fährst. Darum, das Werkzeug aufzuladen und zum Wochenendhaus zu fahren und mit den dort herausgerissenen Fliesen wieder zurück. Oder darum, Lebensrationen an Katzenfutter – oder stapelweise Bier, wie der Waldviertler Kollege vom Kleinformat berichtet – vom Lagerhaus heimzuführen. Unkompliziert, rasch, hart im Nehmen. Ein Schnellladegerät, quasi.

Zu guter Letzt

Heikler sind da etwa die Katzen. Die verweigern den Verzehr des Billigfutters wie der selbstbewusste Handwerker das Diskontbier. Blöd jetzt. Ich mag's auch nicht. (Guido Gluschitsch, 29.3.2018)

Foto: Guido Gluschitsch