Reihenhäuser – Unmittelbar vor den Hütten von Außergschlöss biegen wir ab Richtung Weißeneckscharte.

Foto: Uwe Grinzinger

Steiler Fels – Die Weißeneckscharte (links der Bildmitte, unter dem Felsgipfel) liegt in hochalpiner Umgebung.

Foto: Uwe Grinzinger

Ziel in Sicht – Über schöne, freie Südhänge erreichen wir die Weißeneckscharte (links hinten).

Foto: Uwe Grinzinger

Heimelig – Das Matreier Tauernhaus bietet seit über 800 Jahren Herberge.

Foto: Uwe Grinzinger

Seit 800 Jahren gewährt das Matreier Tauernhaus Unterschlupf. Auch Skitourengeher sind in und um diese Osttiroler Herberge gut aufgehoben. Hier locken hochkarätige Tourenziele an der Südabdachung der Tauern, rund um den Felbertauern. Sonnseitige Riesenhänge versprechen im Frühjahr Firn – vielleicht noch nicht an diesem Wochenende, aber vermutlich bald.

Gemäßigte Tour

Manche Touren ums Matreier Tauernhaus haben ein paar Wermutstropfen: Es gilt ordentlich viele Höhenmeter (um die 1500 sind gang und gäbe) zu bewältigen, außerdem einen langwierigen, flachen Anmarsch, ehe es richtig bergauf geht. Die Skitour zur Weißeneckscharte (2.637 m) ist in beiderlei Hinsicht gemäßigter: Zum einen warten "nur" 1.100 Höhenmeter; zum anderen hält sich der Talhatscher bis zum Almhüttendorf von Außergschlöss in Grenzen.

Endstation Weißeneckscharte

Von Außergschlöss steigt man über schöne Hänge zum Dichtensee hinauf, von dem es nicht mehr weit bis zur Weißeneckscharte ist. Dort, genau an der Grenze zwischen Osttirol und Salzburg, ist im Normalfall Endstation. Denn nur bei optimalen Bedingungen können Experten ohne Skier weiter auf den Dichtenkogel (2.724 m) stapfen. Schließlich besteht am schmalen Kamm, im Bereich der Dichtenscharte, Absturzgefahr.

Erwischt man auf der Abfahrt von der Weißeneckscharte "Butterfirn", reiht sich auf den weiten Südhängen ein Genussschwung an den anderen – zumindest, bis die zitternden Oberschenkel nach einer Pause jaulen. Wer im Frühjahr allerdings zu spät aufgebrochen ist, wird auf diesen Hängen unweigerlich im Haxenbrechersumpf versacken.

Besser früh im Frühling

Wirklich lohnend ist diese Skitour, solange auf der Almstraße bis Außergschlöss Schnee liegt. Heuer dürfte es noch einige Zeit dauern, bis die Frühlingssonne den Schnee dort weggeknabbert hat.

Die Route: Vom Matreier Tauernhaus gehen wir auf der Almstraße zuerst flach, dann sanft steigend ins Tal hinein. Unmittelbar vor den Hütten von Außergschlöss, beim großen Nationalpark-Symbol, biegen wir rechts auf eine weitere Straße ab. Auf ihr gehen wir an einigen Hütten vorbei (Holzzaun mit Tor), steigen über eine Links-Rechts-Kehre auf und passieren dann noch einmal einen Zaun. Anschließend geht es auf der Straße in sanfter Steigung nach Nordosten, bis zu ihrem Ende unmittelbar vor dem Dichtenbach. (Eine Straße, die zwischendurch leicht abfallend nach rechts abzweigt, wird ignoriert.)

Steiler Aufstieg

Wir überqueren den Dichtenbach nach Osten (je nach Wasserstand & Vereisung knifflig!) und gelangen jenseits in lichten Wald. Über den schwach ausgeprägten Rücken, der sich zwischen Dichten- und Tauernbach befindet, steigen wir dort sehr steil nach Norden auf. Falls dieser Rücken schon aper ist, sind teilweise schwache Steigspuren zu erkennen.

Schlüsselstellen

Auch nach Verlassen des Waldes halten wir uns nach Norden und bleiben immer östlich des Tauernbaches. Die Dichtenlacke (2.156 m) lassen wir knapp links (westlich) unterhalb liegen und steigen über steilere Hänge bis auf ca. 2.360 m. Hier können wir entweder die Steilhänge direkt nach Nordwesten hinauf zum Dichtensee (2.461 m) queren (lawinentechnische Schlüsselstelle, nur bei stabilen Verhältnissen!). Oder wir steigen von 2.360 m in einer muldenartigen Rinne noch weiter nach Nordosten auf, bis wir auf ca. 2.450 m im weniger steilen Gelände scharf nach links (Nordwesten) zum Dichtensee queren können (wenige Meter Abfahrt zum See nötig). Es geht südlich am Dichtensee vorbei, dann auf einem breiten, nicht besonders steilen Rücken leicht linkshaltend (nordwestlich) in die Weißeneckscharte (2.637 m). Die Abfahrt folgt im Wesentlichen der Aufstiegsroute. (Uwe Grinzinger, 23.3.2018)

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