Österreichs XV startet ins Frühjahr.

Foto: Thomas Lieser

Wien – Am Samstag startet Österreichs Rugby-Nationalteam in die neue Saison – mit einer Premiere: Erstmals messen sich die Steinböcke in einem Ländermatch mit der Slowakei, um 16 Uhr (live auf ORF Sport+) wird auf dem Wiener Sportclub-Platz angepfiffen.

In der Tabelle der Rugby Europe Conference 2 South (das ist die vierte Leistungsklasse unter den Six Nations) liegen die Österreicher nach zwei von vier Runden mit vier Punkten auf dem dritten Platz. Ein Aufstieg in die Conference 1 ist noch möglich, jedoch voraussetzungsreich: Zunächst müsste gegen die Slowaken ein Sieg mit Bonuspunkt (= mehr als vier erzielte Tries) eingefahren werden. Zusätzlich benötigt man Schützenhilfe der Slowenen (8), die bei Tabellenführer Zypern (10) antreten. Jedenfalls aber wäre mit einem Heimsieg das Abstiegsgespenst endgültig gebannt.

Ein samstäglicher Fahrplan.

Zeit für den neuen Teamchef

Die Vorbereitung auf die Partie wird im österreichischen Lager als gelungen eingeschätzt. Nachdem Jim Crick im Sommer 2017 nach dem überraschenden Rücktritt von Steve Doyle sehr kurzfristig als Teamchef übernommen hat, blieb im Herbst nicht viel Zeit, um mit dem Kader zu arbeiten. Die Österreicher bezwangen Serbien knapp mit 27:25, auf Zypern gab es beim 5:42 nichts zu holen. Angemerkt werden muss, dass die Insulaner mit einem starken Kontigent britisch-stämmiger Spieler antreten.

Seither hat Crick einen 35-köpfigen Kader etabliert, der in drei Trainings-Wochenenden im Rugby Bundesleistungszentrum Atzgersdorf zusammengewachsen ist. Neben dem Nationalteam coacht der erst 29-jährige Engländer auch den RC Innsbruck, den er 2017 zur Vizemeisterschaft führte. Auch ein Härtetest stand auf dem Programm, das Team erprobte sich gegen die starke Auswahl der British Police. Die Partie in London kam nicht zuletzt über Kontakte zu Cricks ehemaligem Klub, den East London RFC, zustande. Für die Österreicher war es eine Gelegenheit, um zu lernen: Die Herren der Exekutive verteilten beim 68:5 jedenfalls keine Geschenke.

Aufsteiger Slowakei rangiert punktelos am Tabellenende. Der Rugby-Verband des Nachbarn ist jung, erst 2006 bestritt seine Auswahl ihr erstes Länderspiel. Trotzdem sind die Spieler des Gegners keine Unbekannten. Man kenne sich aus freundschaftlichen Begegnungen auf Klub-Ebene. Darüber hinaus wurde Slovan Bratislava im letzten Herbst in die zweithöchste österreichische Spielklasse, das ARC Championship, aufgenommen. (Michael Robausch, 23.3. 2018)