Bordeaux – Wegen fünffachen Säuglingsmordes ist in Frankreich eine Mutter zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Schwurgericht in Bordeaux sprach die 37-Jährige am Freitag schuldig, fünf ihrer Neugeborenen ertränkt und die Leichen in einer Tiefkühltruhe versteckt zu haben.

Das Gericht verurteilte die Angeklagte Ramona Canete zudem, sich nach Absitzen der Gefängnisstrafe einer fünfjährigen psychiatrischen Behandlung zu unterziehen. Die Frau hatte gestanden, die Babys kurz nach der Geburt in der Badewanne ertränkt und dann eingefroren zu haben.

Vor Verkündung des Urteilsspruchs bat Canete unter Tränen um Vergebung. Die Prozesswoche habe in ihr "schreckliche und grausame Erinnerungen hervorgerufen", sagte sie am Freitag.

Ehemann verständigte Polizei

Canete lebte gemeinsam mit ihrem Ehemann, einem Landarbeiter, in der Gemeinde Louchats, rund 40 Kilometer südlich von Bordeaux. Im Haus der Eheleute fanden die Ermittler im März 2015 fünf Säuglingsleichen, nachdem Canetes Ehemann die Polizei verständigt hatte. Eine der zwei Töchter des Paares hatte zuvor die erste der fünf Leichen entdeckt und ihren Vater verständigt.

Canete gab an, sie könne sich nicht mehr genau an die Taten erinnern, die sie laut Schätzungen der Ermittler zwischen 2009 und 2015 verübte. Ihr Ehemann wiederum bestritt, von den Schwangerschaften gewusst zu haben.

Die Verurteilte befindet sich bereits seit drei Jahren in Haft. Eine Verkürzung der Gefängnisstrafe ist nicht ausgeschlossen. (APA/AFP, 23.3.2018)