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Auf das ÖFB-Team wartet mit Luxemburg eine lösbare aber doch auch knifflige Aufgabe.

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Luxemburgs Teamchef Luc Holtz ist seit 2010 im Amt und damit einer der längstdienenden Nationaltrainer Europas.

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Luxemburg – Luxemburgs Fußball-Nationalteam erlebt so etwas wie eine Renaissance. Die Kicker aus dem Großherzogtum sind vor dem Heimspiel am Dienstag (20.30 Uhr) gegen Österreich erstmals seit 1995 drei Partien ungeschlagen. Im ÖFB-Lager wird man nicht müde, vor dem Außenseiter zu warnen. Und das nicht etwa, weil Salzburg 2012 gegen Luxemburgs Meister F91 Düdelingen eine seiner größten Blamagen erlebt hat.

Die luxemburgische Nationalmannschaft besiegte im November Ungarn zu Hause mit 2:1. Davor hatte es in der WM-Qualifikation ein 0:0 in Frankreich und ein 1:1 gegen Bulgarien gegeben. In den vergangenen sechs Partien kassierte die aktuelle Nummer 83 der Fifa-Weltrangliste nur eine Niederlage, ein 0:8 in Schweden. Von den jüngsten vier Heimspielen wurden drei gewonnen, jenes gegen Bulgarien endete Remis.

Luc Holtz seit 2010 Teamchef

Teamchef Luc Holtz ist seit August 2010 im Amt und damit einer der längstdienenden Nationaltrainer Europas. Zuletzt hat auch er sein System in der Defensive auf eine Dreierkette umgestellt. Gegen Österreich darf mit einer abwartenden Spielanlage gerechnet werden, die Luxemburger wollen aber auch Fußball spielen. "Wenn wir in der Nations League etwas erreichen wollen, dann können wir nicht nur auf Konterangriffe warten", meinte Holtz.

Das hochgesteckte Ziel im neu geschaffenen Uefa-Bewerb ist im Herbst der Gruppensieg. Zu schlagen gilt es neben der Republik Moldau und San Marino vor allem Weißrussland. Luxemburgs Fußball hat zuletzt einen Aufschwung genommen. Am Donnerstag beim jüngsten Testspielsieg auf Malta (1:0) begannen mit Ausnahme von Stürmer David Turpel von Meister und Tabellenführer Düdelingen nur Legionäre.

Eine Stadt namens Düdelingen

Düdelingen – ein Name, der es so manchem Kicker kalt über den Rücken laufen lässt. Mit Martin Hinteregger, Andreas Ulmer, Stefan Ilsanker und Stefan Hierländer waren vier Spieler aus dem aktuellen ÖFB-Kader vor fünfeinhalb Jahren dabei, als Salzburg unter Trainer Roger Schmidt in der Champions-League-Qualifikation mit 0:1 (a) und 4:3 (h) an den Halbprofis aus Luxemburg gescheitert war.

Ein Wiedersehen mit Aurelien Joachim bleibt ihnen erspart: Luxemburgs Teamstürmer, der damals in beiden Partien getroffen hatte und mittlerweile beim belgischen Zweitligisten Lierse SK tätig ist, fehlt gegen Österreich wegen eines Muskelfaserrisses.

Bekanntester Akteur der Luxemburger ist ein 18-Jähriger. Vincent Thill vom französischen Tabellenletzten FC Metz wurde bereits mit Topadressen wie Bayern München oder Juventus Turin in Verbindung gebracht. Derzeit soll vor allem der Marko-Arnautovic-Club West Ham United Interesse am Offensivspieler bekunden. Thill ist am 4. Februar 2000 geboren, hat aber bereits 14 Länderspiele (1 Tor) auf dem Buckel. Sein Teamdebüt gab er mit 16. Einst als Europas "Wunderkind" gefeiert, will Thill nun den nächsten Schritt machen, gegen Österreich soll er sich erneut beweisen.

Fünf Siege und 22:4 Tore

Das ÖFB-Team hat alle fünf bisherigen Duelle mit den Großherzogtum für sich entschieden. Das Torverhältnis beträgt 22:4. Den bisher knappsten Erfolg landeten die Österreicher im März 1975. Damals sorgte ein Tor von Hans Krankl nach Vorarbeit von Josef Hickersberger erst 15 Minuten vor Schluss für einen 2:1-Auswärtssieg.

Beim bisher letzten Aufeinandertreffen war Krankl selbst Teamchef. Die ÖFB-Torschützen bei einem glanzlosen 4:1-Sieg im April 2004 in Innsbruck hießen Roland Kirchler, Markus Kiesenebner, Mario Haas und Roland Kollmann.

Zeigt das ÖFB-Team Respekt vor den Luxemburgern, so warnen auch die Gastgeber vor der Foda-Elf. "Die Österreicher waren zuletzt nicht sehr konstant in ihren Leistungen, aber die Mannschaft ist gespickt mit starken Spielern", sagte Verbandspräsident Paul Philipp der Zeitung "Tageblatt". (APA, red, 25.3.2018)