Hashim Thaci will die Bildung einer serbischen Gemeinschaft im Kosovo einleiten.

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Prishtina – Im Kosovo soll am Montag laut dem TV-Sender RTK die Arbeit zur Bildung der Gemeinschaft der serbischen Gemeinden beginnen. Die "Anordnung" dazu soll von Präsident Hashim Thaci nach der jüngsten Runde der Normalisierungsgespräche mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić am vergangenen Freitag in Brüssel erfolgt sein.

Die Bildung der Serben-Gemeinschaft war im April 2013 im sogenannten Brüsseler Abkommen vereinbart worden. Allerdings hatte das kosovarische Verfassungsgericht 2015 festgestellt, dass die vereinbarte Gemeinschaft nicht dem Geiste der kosovarischen Verfassung entspräche. Dies soll gemäß RTK nun durch die Satzung der künftigen Gemeinschaft geregelt werden.

Kritik aus Serbein

Der serbische Präsident Vučić hatte nach der jüngsten Gesprächsrunde nicht nur Prishtina, sondern auch der Europäischen Union vorgeworfen, dafür mitverantwortlich zu sein, dass die vor fünf Jahren vereinbarte Gemeinschaft noch nicht gebildet worden sei. Serbiens Chefdiplomat Ivica Dačić ließ am Wochenende gar wissen, dass er die Unterschrift unter dem Brüsseler Abkommen rückgängig machen würde. Dačić hatte damals das Abkommen als Ministerpräsident Serbiens unterzeichnet.

Die Unzufriedenheit Belgrads teilte Vučić am Montag laut einer Aussendung seines Kabinetts auch dem neuen Botschafter Wiens in Belgrad, Nikolaus Lutterotti, mit. Die Situation im Normalisierungsdialog wäre "unhaltbar", hieß es darin. Serbien sei seinen Verpflichtungen aus dem Brüsseler Abkommen nachgekommen, während Prishtina nichts im Zusammenhang mit der Serben-Gemeinschaft unternommen hätte. (APA, 26.3.2018)