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In welche Richtung geht's zum Wasser?

Foto: dpa / Stefan Sauer

Wien – Urlaube und Reisen bleiben den Österreichern weiterhin wichtig. Das bestätigt eine Studie der Statistik Austria, die heute, Montag, vom Tourismusexperten Peter Laimer präsentiert wurde.

Im Zeitraum von 1969 bis 2016 hat sich der Anteil der Österreicher, die mindestens eine Haupturlaubsreise (mit mindestens 4 Nächtigungen) im Jahr antreten, von knapp 28 Prozent auf rund 60 Prozent mehr als verdoppelt. Zählt man Kurzreisen hinzu, liegt der Anteil sogar bei knapp 70 Prozent. Reisen sei zum Grundbedürfnis geworden, kommentiert Peter Laimer die Ergebnisse.

In rund 50 Jahren hat sich das Reisevolumen, also die Anzahl der Reisen pro Jahr, insgesamt von 2,4 Millionen auf 9,6 Millionen vervierfacht. Vor allem Auslandsreisen haben in diesem Zeitraum stark zugelegt (6,4 Millionen) und damit die Zahl der Inlandsreisen (3,2 Millionen) um das Doppelte überschritten.

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Laimer betonte weiters, dass sich vor allem die Reisetätigkeit von Personen, die über 50 Jahre alt sind, in diesem Zeitraum deutlich gesteigert habe.

Betrachtet man die Dauer der Sommerurlaube (Juli bis September) in den vergangenen zehn Jahren, so zeigt sich, dass kürzere Reisen (mit weniger als vier Nächtigungen) bei Österreichern immer beliebter werden. Obwohl lange Haupturlaubsreisen weiterhin den größten Teil am Volumen der Sommerurlaube der vergangenen zehn Jahre (4,4 Millionen) ausmachen, verzeichnen Kurzreisen einen wesentlich stärkeren Anstieg als lange. Dies bestätige den Trend bei den Österreichern, kürzer, aber dafür öfter auf Reisen zu gehen, erklärte Laimer.

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Dabei zieht es die Österreicher weiterhin ins Ausland. An erster Stelle stehen die Nachbarländer Italien, Kroatien, Deutschland, aber auch Griechenland. Beliebtestes Verkehrsmittel bleibt dabei unverändert der Pkw, mit dem rund zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen gemacht wird.

Auffallend ist für Laimer, dass zunehmend mehr Reisen über Reisebüros oder -veranstalter gebucht werden, diese also an Bedeutung gewinnen. Den Grund hierfür sieht er unter anderem in den verbesserten Sicherheitsleistungen bei Reisen über Veranstalter oder Büros, etwa im Falle von Flugausfällen oder Naturkatastrophen.

Sicherheit gefragter

Bei der Wahl des Urlaubsorts legen Österreicher zunehmend Wert auf Sicherheit. Zudem werden Sommerurlaube verstärkt von Mai bis September und nicht nur im Hochsommer angetreten. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung zum Reiseverhalten 2018 des ITM-Krems im Auftrag von Corps Touristique Austria (CTA), die ebenfalls heute, Montag, präsentiert wurden.

Heuer planen rund 87 Prozent der Befragten eine Reise, 70 Prozent davon zieht es ins Ausland. Für den Haupturlaub werden dabei rund 1.500 Euro pro Haushalt ausgegeben.

Die persönliche Sicherheit tritt dabei bei der Reiseplanung zunehmend in den Vordergrund. So ist im Vergleich zu vorherigen Untersuchungen "Sicherheit" als Kriterium bei der Wahl des Urlaubsziels auf Platz zwei nach "Sauberkeit und Hygiene" aufgerückt. Das macht sich auch bei der Auswahl der Reiseziele bemerkbar. Auch der wachsende Trend zu Pauschalreisen lässt ein stärkeres Bedürfnis nach Absicherung erkennen.

Auch zu Ostern bleiben die Österreicher nicht daheim. Laut Untersuchung werden rund eine halbe Million Auslandsreisen in diesem Zeitraum erwartet.

Sommerurlaube werden breiter gestreut angetreten, als das in der Vergangenheit der Fall war. Die Haupturlaubszeit beschränkt sich nicht mehr nur auf die Hochsommermonate, sondern erstreckt sich heute auf den Zeitraum von Mai bis September. (APA, 26.3.2018)