Vilnius – Gut sechs Monate nach dem Bruch mit der Parteiführung haben frühere Mitglieder der Sozialdemokraten in Litauen eine neue Partei gegründet. Unter dem Vorsitz von Ex-Regierungschef Gediminas Kirkilas wurde am Wochenende die Litauische Sozialdemokratische Arbeitspartei (LSSDP) gegründet. Die neue Partei hat nach eigenen Angaben rund 4.500 Mitglieder, wie litauische Medien am Montag berichteten.

Die neue Gruppierung bildete sich, nachdem die Sozialdemokraten im vergangenen Herbst auf Beschluss der Parteispitze nach monatelangen Spannungen das Regierungsbündnis mit dem Bund der Grünen und Bauern aufkündigten. Aus Unzufriedenheit mit der Entscheidung hatten mehrere einflussreiche Abgeordnete Partei und Parlamentsfraktion verlassen.

Trotz des Koalitionsbruchs unterstützten sie als eigene Fraktion die Regierung von Ministerpräsident Saulius Skvernelis. Die LSSDP will Kirkilas zufolge nun Verhandlungen mit dem Bund der Grünen und Bauern über eine Koalitionsvereinbarung aufnehmen.

Der mit einer Minderheitsregierung regierende Skvernelis bezeichnete diesen Schritt als "logisch". Der Bund der Grünen und Bauern hält 56 der 141 Parlamentssitze, die Sozialdemokraten sieben und die Fraktion der LSSDP zwölf. (APA, 26.3.2018)