Tim Mälzer bringt die Ente mit dem Blasbalg fast zum Platzen.

Foto: Screeshot, vox

"Kitchen Impossible" am Sonntag auf Vox im Hauptabend bis knapp vor Mitternacht ist im Bekanntenkreis zur unterhaltsamen Alternative für sozialpornografische Betroffenheitskrimis oder als Mördersuche getarnte Kabarettprogramme geworden, die sich früher einmal Tatort nannten. Im lustigen Kochduell Kitchen Impossible treten zwei Spitzenköche gegeneinander an. Sie werden jeweils in der Weltgeschichte herumgeschickt und bekommen mehr oder weniger exotische Gerichte vorgesetzt, deren Zutaten sie ohne Gugel erraten und dann nachkochen müssen.

Das führte unter anderem schon dazu, dass man Haubenköche spektakulär an einem Rindsgulasch scheitern sah, ganz zu schweigen von für Sterneköche offenbar unzumutbarem Warmduschergerichten wie Apfelstrudel oder überhaupt "Süßspeisen".

Zum Finale der vierten Staffel durfte Tim Mälzer als Seele der Sendung wieder einmal sehr oft "Scheiße!" mit S-Fehler sagen. Er kann das wirklich gut. Außerdem brachte Mälzer in einem Peking-Ente-Restaurant in Amsterdam dessen Wappentier mit einem Blasbalg fast zum Platzen, bevor er das Tier ein zweites Mal umbrachte – dieses Mal beim Garen. Daneben standen die chinesischen Köche und schauten buddhistisch. Manchmal blitzte in einem Auge ein Dolch auf, der nicht für die Ente gedacht war.

Kollege Christian Bau fühlte sich in einem mitten im Leben stehenden Hinterhof in Ghana nicht nur wegen der Hitze sichtlich unwohl bei der Zubereitung von Schwein und Ziege in Erdnusssoße mit einem fliesenklebenden Püree aus Maniokwurzel und Kochbanane. Das Land hat wahrscheinlich auch andere Probleme. Das Duell endete unentschieden. (Christian Schachinger, 26.3.2018)