Folkie

Aaron Roche tritt am Donnerstag im Wiener Fluc auf.

Foto: Chris Luttrell

Die hohe Zeit des Freak-Folk, Antifolk oder Weird Folk ist vorbei. Andererseits hat schräger Folk immer Saison, selbst wenn er nicht einer fragwürdigen Nomenklatur der Musikjournaille zum Opfer fällt, die zu jeder Blödheit bereit ist, wenn es darum geht, Trends auszurufen. Nachdem wird das erklärt hätten, richten wir den Spot auf Aaron Roche.

"Bang" von Aaron Roches Album "HaHA HuHu".
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Der US-Amerikaner spielt diesen Donnerstag im Wiener Fluc. Ein Blick genügt, um ihn als Folkie abzustempeln, und so ist es. Aaron Roche hat sein aktuelles Album als Motivation genommen, um auf Tour zu gehen. Ansonsten begleitet er eher andere auf Tour, ist Begleitmusiker von Sufjan Stevens oder einem der Veteranen des Low Fidelity, R. Stevie Moore. Sein Album heißt HaHa HuHu und ist ein eher verstrahltes Werk.

Anämische Ästhetik

Elektronischer Minimalismus gibt den Rhythmus an, dazu singt Roche, manchmal mit Damenchor, kleine Mantras am Rande der Sinnstiftung. Diese wurzeln mitunter in Problemen des Barden, davon soll es einige geben. Die Resultate besitzen Charme, aber es ist keine Musik, die einen im Vorbeigehen erwischt. Man muss sich Zeit nehmen, sich in diese anämische, stellenweise fast sakral anmutende Ästhetik versenken. Live wird es wohl wuchtiger, er tritt im Duo auf, mit Schlagzeug und Elektronik. (flu, 26.3.2018)