Pezinok – Nach dem Mord an dem Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten Martina Kusnirova haben die Ermittlungsbehörden neue Einzelheiten bekanntgegeben. Die Umstände deuteten darauf hin, dass es sich um einen Auftragsmord handelte, teilte die Sonderstaatsanwaltschaft der Agentur TASR zufolge am Montag in Pezinok bei Bratislava mit. So sei am Tatort nichts entwendet worden.

Die Tat sei außerdem bereits am 21. Februar geschehen, einen Tag früher als bisher weithin angenommen. Bisher seien 200 Zeugen unter anderem aus dem Umfeld der beiden Toten ermittelt und befragt worden.

Mafiaverbindungen

Den Ermittlern zufolge wurde Kuciak mit zwei Schüssen ins Herz getötet, Kusnirova mit einem Schuss in den Kopf. Zum Motiv wollte die Staatsanwaltschaft sich nicht äußern. Man arbeite mit mehreren Varianten. Kuciak hatte zuletzt zu mutmaßlichen Verbindungen der Mafia bis in die höchsten Ebenen der Politik recherchiert.

Die tschechische Journalistin Pavla Holcova, die mit Kuciak zusammengearbeitet hatte, steht unter Polizeischutz. "Allgemein habe ich am meisten Angst davor, dass die Ermordung von Journalisten zu etwas Normalen wird", sagte sie nun im tschechischen Fernsehen CT. Aus Sicherheitsgründen zeigte sie ihr Gesicht nicht. Sie rief dazu auf, Kuciaks Recherchen fortzusetzen. "Es ist notwendig, weiterzumachen, es ist notwendig, das zu Ende zu führen, was wir mit Jan angefangen hatten. (APA, 26.3.2018)