Baton Rouge – Dass etwas weniger Essen das Leben verlängert, wurde bereits in zahlreichen Versuchen mit diversen Tierarten – von Fruchtfliegen bis Mäusen – gezeigt. Für Menschen fehlte bisher aber ein experimenteller Beleg. Den liefert nun ein US-Forscherteam um Leanne Redman (Pennington Biomedical Research Center in Baton Rouge) im Fachblatt "Cell Metabolism".

Rund 400 Kalorien pro Tag weniger

Für die Studie haben insgesamt 34 normalgewichtige bis leicht übergewichtige Teilnehmer ihre Kalorienzufuhr zwei Jahre lang im Schnitt um 15 Prozent verringert. Die Probanden waren zwischen 30 und 40 Jahre alt und gesund. Die 19 Personen der Kontrollgruppe wiesen die gleichen Eigenschaften auf, durften aber so viel essen wie sie wollten.

Für einen 45-jährigen Mann bedeuten die 15 Prozent weniger eine Reduktion von den empfohlenen 2400 Kalorien – genauer natürlich: Kilokalorien (kcal) – auf etwas mehr als 2000. Die Differenz entspricht in etwa einer Portion Eierspeise oder etwas weniger als einer 100-Gramm-Tafel Schokolade.

Neun Kilogramm weniger. Und noch viel mehr

Die Ergebnisse kamen nicht ganz überraschend: Die kalorienärmere Ernährung führte zum einen dazu, dass die Wenig-Esser im Schnitt knapp neun Kilogramm abnahmen, während die Normal-Esser um knapp zwei Kilogramm zulegten. Die Diät verlangsamte zudem im zweiten Jahr den nächtlichen Stoffwechsel um 10 Prozent und machte ihn effizienter.

Das wiederum wirkte sich positiv auf die Zellen und auf die Organe aus: Der oxidative Stress reduzierte sich um 20 Prozent. Außerdem hatten die kalorienreduzierten Probanden mehr Energie und Libido sowie eine bessere Laune. (Klaus Taschwer, 27.3.2018)