Die Pläne auf einen Blick.

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Auf dem Heumarkt-Areal soll ein 66-Meter-Wohnturm errichtet werden. Das Hotel Intercontinental soll abgerissen und leicht erhöht neu gebaut werden.

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Wien – Die Wiener ÖVP organisiert einen runden Tisch zum Thema Weltkulturerbe. Dort sollen die verschiedenen Bürgerinitiativen und NGOs, die sich etwa gegen den Bau des umstrittenen Hochhauses am Heumarkt-Areal engagieren, zu Wort kommen. Teilnehmen wird auch Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP).

"Ob es nun um das Projekt am Heumarkt, die Umgestaltung des Karlsplatzes oder die Steinhof-Gründe am Otto-Wagner-Areal geht: Überall wird das Weltkulturerbe leichtfertig durch unprofessionelles Agieren und naive Sorglosigkeit aufs Spiel gesetzt", übte der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch am Dienstag Kritik. "Das verärgert nicht nur uns, sondern auch viele Menschen, die sich großteils ehrenamtlich für den Erhalt des Weltkulturerbes oder seine Erweiterung einsetzen." Bei der Gesprächsrunde sollen diese Personen Gehör finden und über den aktuellen Stand der Verhandlungen mit der Unesco informiert werden.

Die Veranstaltung findet am 13. April in der Politischen Akademie der ÖVP im 12. Bezirk statt. Rund 20 Initiativen sind eingeladen, die ÖVP rechnet mit den Zusagen von rund 50 Personen. Eingeladen sind auch die ÖVP-Bezirksvorsteher sowie die ÖVP-Bezirksparteiobleute des 3., 4., 14. und 16. Bezirks.

"Klartext" sprechen mit Michael Ludwig

Die ÖVP hat außerdem eine Petition an den künftigen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gestartet, in der dieser aufgefordert wird, "endlich Klartext zu sprechen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für einen Erhalt des Weltkulturerbes in Wien zu sorgen". "Wir sehen eine realistische Chance, mit Michael Ludwig einen neuen Kämpfer für das Weltkulturerbe zu gewinnen", sagt Wölbitsch.

Das historische Zentrum Wiens wurde im vergangenen Sommer von der Unesco auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Grund ist das geplante Hochhaus am Heumarkt, das mit einer Höhe von 66 Metern das Innenstadtensemble nach Ansicht der Unesco maßgeblich beeinträchtigt. Sie verlangt eine Reduktion auf 43 Meter. Von 24. Juni bis 4. Juli findet die nächste Sitzung des Welterbe-Komitees statt, bei der über das weitere Vorgehen in Bezug auf Wiens Kulturerbe-Status entschieden wird. (APA, 27.3.2018)