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Die Waihopai-Spionage-Basis in Neuseeland. Von hier aus spioniert der neuseeländische Geheimdienst ausländische Satellitenkommunikation aus – die Erkenntnisse werden an verbündete Geheimdienste weitergegeben.

Foto: AP Photo/NZPA,Dan Hutchinson

Sechzehn EU-Staaten, die USA, Kanada und auch Australien haben aus Protest gegen die Vergiftung des ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien mehr als 100 Diplomaten ausgewiesen. Viele der ausgewiesenen Diplomaten werden verdächtigt, unter dem Deckmantel der Diplomatie eigentlich als Geheimdienstagenten tätig gewesen zu sein.

"Wir haben hier keine Geheimdienstmitarbeiter"

Auch Neuseeland würde sich dem internationalen Protest gerne anschließen – findet aber keine Spione, die man ausweisen könnte. Das behauptet zumindest Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern in einem Radiointerview. "Wir haben eine Überprüfung in Neuseeland durchgeführt. Wir haben hier keine nichtdeklarierten Geheimdienstmitarbeiter", sagte sie dem Sender RNZ.

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Die Aussage ist insofern erstaunlich, als Neuseeland gemeinsam mit Australien, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den USA dem sogenannten Five-Eyes-Bündnis angehört. Diese Staaten stimmen sich bei Abhöraktionen ab und tauschen die Erkenntnisse untereinander aus. Darüber hinaus sollen sich die Vertragsstaaten zugesichert haben, sich nicht gegenseitig auszuspionieren.

Spionage im Südpazifik

Neuseeland späht laut Medienberichten im großem Stil Nachbarstaaten im Südpazifik aus und gibt die Informationen dann an das von den USA angeführte Geheimdienstbündnis weiter. (red, 27.3.2018)