Das James-Webb-Weltraumteleskop selbst ist eigentlich fertig. Nun dürfte es Probleme mit den dazu gehörigen Raumschiff-Elementen geben.

Foto: Nasa

Washington – Nach ursprünglichen Plänen hätte das neue Weltraumteleskop der Nasa im Oktober 2018 starten sollen. Mittlerweile ist klar: Das geht sich bei weitem nicht aus. Nun teilte die US-Raumfahrtbehörde mit, das James-Webb-Teleskop werde frühestens im Mai 2020 abheben können.

Bis dahin müssten weitere Tests durchgeführt werden, um den Erfolg der Mission sicherzustellen. "Die Hardware des Teleskops ist komplett, aber es sind Probleme mit dem Raumschiff-Element ans Licht gekommen, die uns dazu zwingen, die notwendigen Schritte zu unternehmen, unsere Anstrengungen zur Fertigstellung dieses ehrgeizigen und komplexen Teleskops neu zu fokussieren", sagte Nasa-Interimschef Robert Lightfoot.

Risiko für finanzielle Engpässe

Schon vor einigen Wochen hatte eine US-Aufsichtsbehörde, die das Projekt überprüft hatte, in einem Bericht an einem Startdatum in diesem oder dem kommenden Jahr Zweifel angemeldet. Es bestehe auch das Risiko, dass die vom Kongress bewilligten Mittel in Höhe von acht Milliarden Dollar (6,5 Milliarden Euro) nicht ausreichten, hatte die für den Kongress arbeitende Rechenschaftsbehörde GAO angemerkt. Die NASA bestätigte dieses Risiko nun. Finale Zahlen gebe es aber noch nicht.

Das James-Webb-Weltraumteleskop, benannt nach dem zweiten Nasa-Geschäftsführer, soll als Nachfolger des Hubble-Teleskops 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen und neue Bilder aus dem frühen Universum liefern. Die Entwicklung hat bereits mehr als zwei Jahrzehnte gedauert.

Anders als Hubble, das Aufnahmen vor allem im optischen und ultravioletten Frequenzspektrum macht, wird Webb im infrarotnahen Bereich arbeiten und deshalb noch weiter in die Vergangenheit des Universums zurückschauen können. Kernstück ist ein 25 Quadratmeter großer Spiegel. (APA, red, 27.3.2018)