Österreichs 3:0 war Michael Gregoritschs erstes Tor im Teamdress.

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Luxemburg – Da Österreich laut Teamchef Franco Foda ungefähr 50 Fußballer hat, die in die Nationalmannschaft mehr oder weniger drängen, wurde am Dienstagabend im Stade Josy Barthel von Luxemburg ordentlich rotiert, gewechselt. Im Vergleich zum sehr erbaulichen 3:0 gegen Slowenien gab es gleich sieben Änderungen, Jörg Siebenhandl debütierte im Tor. Zudem rückten Moritz Bauer, Aleksandar Dragovic, Andreas Ulmer, Florian Grillitsch, Florian Kainz und Michael Gregoritsch in die Startelf. Aus Klagenfurt übrig geblieben sind Kapitän Julian Baumgartlinger, Sebastian Prödl, Valentino Lazaro und der zweifache Torschütze Marko Arnautovic. David Alaba weilt ja längst wieder in München.

Das System war auch ein ganz anderes, zumindest auf dem Papier, 4-2-3-1 statt 3-4-3. Arnautovic, der laut Foda "Tiefgang" hat, werkte ganz vorne im Zentrum. Das Großherzogtum Luxemburg zählt sicher nicht zu den Giganten des Weltfußballs, Foda forderte trotzdem "Aggressivität", "Seriosität" und "Respekt" ein. Denn Zwerge waren einmal.

Die Partie war trotzdem rasch entschieden. 4. Minute: Steilpass Prödl auf Arnautovic, der überhebt Goalie Moris elegant und seriös zum 1:0. Der 28-Jährige hat eben nicht nur Tiefgang, sondern auch Klasse. Es war sein 19. Treffer im 69. Länderspiel. Danach passierte praktisch nichts, die Partie plätscherte im strömenden Regen dahin, kaum zusammenhängende Aktionen auf beiden Seiten, wenig Esprit. Die 2.123 Zuschauer langweilten sich großherzoglich. 39 Minute: Grillitsch luchst Malget den Ball ab, marschiert gen Tor, macht trocken das 2:0. Für den Hoffenheim-Legionär war es der Premierentreffer.

Steigerung nach der Pause

Die zweite Halbzeit musste auch gespielt werden, am Charakter und Unterhaltungswert änderte sich wenig, Luxemburg wurde weiter geschrumpft, Österreich blieb irgendwie seriös. 59. Minute: Der motivierte Arnautovic flankt, Gregoritsch köpfelt unbehindert das 3:0. Auch für den Augsburg-Legionär war es das erste Tor im Nationalteam. Danach wechselt Foda munter aus und ein. 84. Minute: Debütant Peter Zulj serviert Louis Schaub das 4:0. Grillitsch sagte nach Abpfiff: "Es gibt sicher Dinge zu verbessern, aber letztendlich war es doch eine souveräne Leistung." Der Teamchef meinte: "Die 20 Minuten nach dem Tor haben mir nicht gefallen, da waren wir zu lässig. In der zweiten Hälfte war es dann so, wie ich mir es von Anfang an gewünscht hätte"

Beste Startbilanz seit Erich Hof

Es war jedenfalls der sechste Sieg im sechsten Vergleich mit Luxemburg, Foda hat seine ersten drei Partien als ÖFB-Teamchef gewonnen, das gelang zuletzt Erich Hof im Jahr 1982. Spektakulär sollte es im Spätfrühling 2018 werden, Österreich lädt zu einer Art Mini-WM. Russland gastiert in Innsbruck (30. Mai), Deutschland in Klagenfurt (2. Juni), Brasilien in Wien (10. Juni). Die drei fliegen dann allerdings auch zur Maxi-WM nach Russland. (red, 27.3.2018)

Ergebnis des freundschaftlichen Fußballländerspiels:

Luxemburg – Österreich 0:4 (0:2). Luxemburg, Stade Josy Barthel, 2.123 Zuschauer, SR Nevalainen (FIN)

Tore: 0:1 (4.) Arnautovic, 0:2 (39.) Grillitsch, 0:3 (59.) Gregoritsch, 0:4 (84.) Schaub

Luxemburg: Moris – Malget (46. Mahmutovic), Philipps, Carlson – Jans, Gerson, Barreiro (63. Skenderovic), Jänisch (58. Da Mota) – V. Thill (76. Sinani), Turpel (46. Deville), Rodrigues

Österreich: Siebenhandl – Bauer, Prödl, Dragovic, Ulmer – Baumgartlinger (65. X. Schlager), Grillitsch (81. P. Zulj) – Lazaro (62. Schöpf), Gregoritsch (75. Burgstaller), Kainz (62. Schaub) – Arnautovic (68. Hierländer)

Gelbe Karten: Da Mota, Mahmutovic bzw. Prödl, Bauer, Burgstaller