Washington – Südkorea hat den USA bei der Neuverhandlung des Handelsabkommens zwischen beiden Ländern Zugeständnisse gemacht. Nach US-Angaben vom Dienstagabend werden davon unter anderem US-amerikanische Auto- und Pharma-Firmen profitieren. In einer Nebenvereinbarung sichert die Regierung in Seoul zudem zu, ihre Währung nicht abzuwerten, um auf dem Weltmarkt Vorteile für heimische Unternehmen zu erzielen. Südkorea verpflichtet sich in diesem Zusammenhang, für mehr Transparenz bei Interventionen am Devisenmarkt zu sorgen.

Das sechs Jahre alte Handelsabkommen wurde auf Druck der US-Regierung überarbeitet. Dabei wurde in nur wenigen Gesprächsrunden jetzt ein Kompromiss erzielt. Wie China und Deutschland hat auch Südkorea einen deutlichen Überschuss im Handel mit den USA, woran sich Präsident Donald Trump stört.

US-Regierungsvertretern zufolge hat Südkorea zugesagt, seine Stahlexporte in die USA um rund 30 Prozent zu senken. Dafür werden diese von den neuen Zöllen ausgenommen, die Trump gerade verhängt hat. Die Regierung in Seoul habe zudem Änderungen auf dem Gesundheitsmarkt zugesagt, um gleiche Wettbewerbschancen für US-Pharmahersteller zu schaffen.

China will in Kürze Liste mit Vergeltungszöllen vorlegen

China will die geplante Liste mit Vergeltungszöllen auf US-Importe der staatlichen chinesischen Zeitung "Global Times" zufolge in Kürze veröffentlichen. Die Liste werde auf eine große Zahl bedeutender Ausfuhren aus den USA nach China abzielen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Leitartikel der Zeitung.

Damit wolle die Staatsführung auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf chinesische Importe reagieren. Trump hat bereits Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren in die Vereinigten Staaten verhängt und droht speziell China mit zusätzlichen Abgaben auf Produkte im Wert von bis zu 60 Mrd. Dollar (48,48 Mrd. Euro).

Der Handelszwist zwischen den beiden größten Volkswirtschaften hat weltweit die Finanzmärkte aufgeschreckt. Die Regierung in Washington wirft China unter anderem vor, sich Technologien von amerikanischen Firmen aneignen zu wollen. Die chinesische Staatsführung hat sich in dem Streit zuletzt sowohl dialog- als auch kampfbereit gezeigt. Früheren Angaben des Handelsministeriums zufolge bereitet die Volksrepublik Zölle auf US-Produkte im Wert von drei Mrd. Dollar vor. (APA/Reuters, 28.3.2018)