Washington – US-Präsident Donald Trump hält an seinem harten Kurs gegenüber Einwanderern fest. Am Dienstag hob er den Schutzstatus für tausende in den USA lebende Liberianer auf und gab ihnen ein Jahr Zeit, das Land zu verlassen. Nach Rücksprache mit Behörden und Beratern sei er zu dem Schluss gekommen, "dass die Bedingungen in Liberia sich verbessert haben", schrieb Trump dem Heimatschutzministerium.

Liberia befinde sich nicht mehr in einem bewaffneten Konflikt und habe "erhebliche Fortschritte bei der Wiederherstellung von Stabilität und demokratischer Staatsführung gemacht", so Trump weiter.

Aufgeschobene Ausweisung

Der "vorübergehende Schutzstatus" wurde einigen in den USA lebenden Liberianern 1991, während des Bürgerkriegs in dem westafrikanischen Land, gewährt. 1999 qualifizierten sich 10.000 von ihnen für eine "aufgeschobene Ausweisung" (DED). Dieser DED-Status wurden von den folgenden US-Präsidenten jeweils verlängert – bis jetzt.

Die letzte Fristverlängerung läuft am 31. März aus. US-Präsident Trump gewährt den Liberianern allerdings zwölf Monate Aufschub, um ihre Ausreise vorzubereiten.

Wie viele der 10.000 Liberianer tatsächlich noch unter dem Schutzstatus in den USA leben, ist unklar. Trumps Entscheidung sorgte dennoch für Kritik. Senatorin Amy Klobuchar von der demokratischen Partei schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, dass viele liberianische Einwanderer in Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten würden. "Ich werde den Kampf nicht aufgeben. Uns bleibt ein Jahr Zeit", erklärte sie.

In Liberia wüteten zwischen 1989 und 2003 mehrere Bürgerkriege mit insgesamt 250.000 Toten. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt. Im Jänner wurde der ehemalige Fußballstar George Weah als Präsident vereidigt. Für Liberia war es die erste Amtsübergabe zwischen zwei demokratisch gewählten Regierungschefs seit 1944. (APA, 28.3.2018)