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Nackte Besucher im Museum: Das ist neu für Paris.

Foto: AP/Volker Hartmann

Die "Vereinigung der Nudisten von Paris" hat einen Vormittag im Pariser Kunstmuseum Palais de Tokyo, wo alle Besucher die Werke der Ausstellung "Discorde, fille de la nuit" (Zwietracht, Tochter der Nacht) komplett nackt besichtigen können, organisiert. Bekleidete, die sich unter die Nackedeis mischen, sind nicht erwünscht.

Die 161 Karten für den 5. Mai waren innerhalb weniger Stunden vergeben. Insgesamt hatten sich mehr Frauen als Männer für den kulturellen Nudistenausflug angemeldet. Auch einige Familien werden dabei sein. Insgesamt hätten mehr als 20.000 Personen auf Facebook Interesse an einer Teilnahme bekundet, berichtet der Verein.

Nudisten sind in Frankreich eine Rarität

In Paris und Frankreich ist der hüllenlose Museumsbesuch eine Premiere. Vor einigen Jahren hat allerdings das Leopold Museum in Wien bereits Nacktführungen durch die Ausstellung "nackte männer" angeboten. Die Initiative ging vom Palais de Tokyo aus, das häufig interaktive oder provokante Ausstellungen umsetzt.

Die Nudistenaktion füge sich in eine Strategie der "Öffnung" ein und sei ein Test, sagte die Sprecherin des Museums, Dolores Gonzales. Bei der aktuellen Ausstellung gehe es um Konflikte, um Andersartigkeit . "Wir fanden es zweckmäßig, dass die Besucher mit ihren Kleidungsstücken einen Teil ihrer sozialen Identität an der Garderobe abgeben", wie es bei der Wolfsburger Allgemeine Zeitung heißt. An sich gebe es in Frankreich keinen stark verbreiteten Nudistentrend, heißt es dort. Selbst in der Sauna behalten die Menschen üblicherweise Badebekleidung an. (red, 29.3.2018)