Sacramento (Kalifornien) – Nach den tödlichen Schüssen zweier Polizisten auf den Afroamerikaner Stephon Clark in dessen eigenem Garten in Sacramento ist es in der Hauptstadt Kaliforniens zu massiven Protesten gekommen. Eine Sondersitzung des Stadtrates musste am Dienstagabend (Ortszeit) abgebrochen werden, weil Demonstranten den Saal besetzt hatten.

Die Sondersitzung war einberufen worden, um den Bürgern nach dem Tod Clarks die Möglichkeit zu geben, ihre Sorgen und Bedenken zu äußern. Mehrere Hundert Menschen protestierten jedoch lautstark gegen Polizeigewalt und Rassismus im Foyer des Gebäudes. Die Sitzung musste deshalb wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen und vertagt werden.

Blockade vor Basketballstadion

Ebenfalls am Dienstagabend blockierten Demonstranten den Zugang zum lokalen Basketballstadion. Bereits am vergangenen Donnerstag war es zu ähnlichen Protesten gekommen. Viele Zuschauer konnten deshalb nicht in das Stadion des NBA-Klubs Sacramento Kings gelangen.

Als Konsequenz daraus erhöhen die Sacramento Kings die Polizeipräsenz bei ihren kommenden Heimspielen in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA. So solle sichergestellt werden, dass die Anhänger ungehindert zur Arena kommen können, teilte das Team am Mittwoch (Ortszeit) über soziale Medien mit.

Stephon Clark war am 18. März von zwei Polizisten mit 20 Kugeln in seinem Garten erschossen worden. Laut Polizeiangaben soll er zuvor mehrere Autoscheiben eingeschlagen haben. Die Polizisten hielten Clarks Smartphone fälschlicherweise für eine Schusswaffe.

Ähnlicher Fall in Louisiana

Ebenfalls am Dienstag machte ein ähnlicher Fall aus dem US-Bundesstaat Louisiana Schlagzeilen. Die beiden Polizisten, die im Juli 2016 den Schwarzen Alton Sterling erschossen haben, müssen sich nicht vor Gericht verantworten.

In den USA gibt es seit langem eine Debatte über Polizeigewalt gegen Schwarze. Unter dem Schlagwort Black Lives Matter hat sich seit einigen Jahren eine nationale Protestbewegung formiert. (APA, dpa, 29.3.2018)