Wien – Großbritannien hat diplomatisch zurückhaltend auf die Weigerung Österreichs reagiert, als Zeichen der Solidarität mit London anlässlich des Giftanschlags auf den Ex-Agenten Sergej Skripal in England russische Diplomaten auszuweisen.

In einer der APA am Donnerstag übermittelten Stellungnahme der britischen Botschaft heißt es lediglich: "Wir schätzen es sehr, dass Österreich gemeinsam mit allen anderen EU-Ländern seine Solidarität mit dem Vereinigten Königreich bekundet hat und uns in der Formulierung eines klaren Statements des Europäischen Rats sowie beim Zurückrufen des EU Botschafters aus Moskau unterstützt hat."

Reaktion "angemessen stark"

Der Giftanschlag von Salisbury sei ein "schamloser Versuch, Zivilisten auf europäischem Boden zu ermorden. Unsere Reaktion darauf war und ist daher angemessen stark." Großbritannien habe keine Differenzen mit dem russischen Volk, "aber leider erkennen wir ein Muster zunehmend gefährlichen Verhaltens der russischen Führung". Umso wichtiger sei es, "dass die internationale Gemeinschaft zusammensteht wenn versucht wird, die Sicherheit und Souveränität einzelner Länder zu gefährden".

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hatte zuvor berichtet, dass der britische Botschafter in Wien zwei Mal eine Demarche eingebracht habe, "um uns zu bestimmten Maßnahmen zu animieren". Dies sei am Mittwoch und Samstag der vergangenen Woche erfolgt. Am Montag habe sie dann mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die österreichische Position abgestimmt, wonach man lieber als Brücke zwischen Ost und West dienen wolle. (APA, 29.3.2018)