Prost!

Foto: APA/AFP/NEIL SANDS

Dublin – Seit fast einem Jahrhundert war es irischen Gastronomiebetrieben untersagt, am Karfreitag alkoholische Getränke auszuschenken. Ein im Jänner vom Parlament abgesegnetes Gesetz erlaubt Pubs heuer erstmals, an diesem Freitag aufzusperren und Bier, Wein und Schnaps zu servieren. Der Fachverband Vintners Federation of Ireland erhofft sich Mehreinnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro, sieben Millionen davon sollen an den Fiskus gehen.

Dazu beitragen sollen auch Touristen, die es aus Unkenntnis der örtlichen Gepflogenheiten bisher oft verabsäumt haben, sich wie viele Iren vor den Feiertagen Alkoholvorräte anzulegen und dann auf der Suche nach einem geöffneten Pub durch die Straßen zogen, berichtet die BBC. Fähr- und Eisenbahngesellschaften, die bereits zuvor vom Alkoholverbot ausgenommen waren, drohen Umsatzrückgänge.

Gegner des neuen Gesetzes wie die unabhängige Abgeordnete Maureen O'Sullivan sind nicht begeistert: "Wollen wir wirklich nur Touristen, die es keine 24 Stunden aushalten, sich kein alkoholisches Getränk in einem Pub zu kaufen? Uns würden ein paar Karfreitage im Jahr guttun", sagte sie dem britischen Sender.

Im britischen Nordirland dürfen Pubs am Karfreitag normal aufsperren, der Alkoholausschank ist aber lediglich von 17 bis 23 Uhr gestattet. Der örtliche Gastronomenverband fordert nun eine Angleichung der Gesetze, weil Umsatzeinbußen in Höhe von 20 Millionen Pfund (22,8 Millionen Euro) über das Osterwochenende befürchtet werden. (red, 30.3.2018)