Nach den Länderspielen ist vor der Bundesliga und vor der Europa League. Auf Marco Rose und seine Bullen wartet vor dem Gastspiel bei Lazio Rom noch das Heimspiel gegen den WAC.

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Salzburg/Wolfsberg – Marco Rose will den Blick weiter nicht zu weit schweifen lassen. Am kommenden Donnerstag steht für seine Salzburger das viel beachtete Auswärtsspiel im Europa-League-Viertelfinale bei Lazio Rom auf dem Programm. Fünf Tage zuvor wartet in der nationalen Liga ein weit weniger prominenter Gegner. Am Samstag (18.30 Uhr) geht es in Wals-Siezenheim gegen den WAC, Rose forderte volle Konzentration ein.

Im 48. Pflichtspiel der Saison will Salzburg nach der zweiwöchigen Länderspielpause den Lauf ungebremst fortsetzen. "Ich hätte gerne weitergespielt, weil die Mannschaft gut drauf war", sagte Coach Rose, der auf einen fitten Kader bauen kann. Er habe diesbezüglich aber keine Bedenken. "Die Mannschaft hat die Verpflichtung, den roten Faden wieder aufzunehmen und die gewohnt starke Leistung auf den Platz zu bringen. Ich habe dafür absolutes Vertrauen."

Beim WAC ist nach der Beurlaubung von Heimo Pfeifenberger ein neuer Chef am Werk. Der vormalige Co-Trainer Robert Ibertsberger übernahm interimistisch, nachdem Clubchef Dietmar Riegler bei der Suche nach dem Pfeifenberger-Nachfolger "keinen Schnellschuss" machen will. Andreas Herzog sagte den Wolfsbergern nach einem Gespräch ab.

Ibertsberger kündigte einen engagierten Auftritt an. "Wir erwarten uns, dass jeder einzelne Spieler extrem viel investiert. Wir fahren nicht nach Salzburg, um Schadensbegrenzung zu betreiben", betonte der Salzburger, der von 2006 bis 2010 im Red-Bull-Nachwuchs als Trainer tätig war.

Bullen 34 Pflichtspiele ungeschlagen

Seit 34 Pflichtspielen sind die Salzburger ungeschlagen. In den 48 Saisonpartien gab es nur eine Niederlage, ein 0:1 in Graz Ende August. Auf die Frage, ob sie sich mit dem Ende dieser Serie befassen würden, meinte Teamspieler Xaver Schlager: "Wir beschäftigen uns damit nicht. Keiner will eine Niederlage, nicht einmal in Trainingsspielen."

Für Rose ist wichtig, dass seine junge Mannschaft den Fokus nicht verliert. Lazio soll noch in den Hintergrund rücken. "Das Wichtigste ist die nächste Aufgabe. Wir wollen Meister werden und dafür brauchen wir gegen den WAC einen Sieg. Denn Graz ist hinten dran", merkte der Deutsche an. Acht Punkte liegt Sturm hinter dem Titelverteidiger, der auch mit guten Erinnerungen an frühere Erfolge ins Schlussviertel der Meisterschaft geht.

Achtmal starteten die Salzburger in der Red Bull-Ära (seit 2005) als Spitzenreiter in die letzten neun Runden und gingen – meist mit deutlichem Vorsprung – als Erste ins Ziel. Drei weitere Male blieben sie Zweite, einmal (2010/11) verbesserten sie sich vom dritten Platz zum Vizemeister hinter Sturm. Gleich dreimal (2012, 2013, 2016) blieben die Mozartstädter im entscheidenden Saisonviertel ungeschlagen.

Den WAC erwartete Rose nicht großartig verändert. "Da Ibertsberger Co-Trainer bei Pfeifenberger war, wird es keinen großen Rundumschlag geben", vermutete er. "Letztendlich gibt es kein besseres erstes Spiel als hier gegen Red Bull Salzburg. Da haben sie nichts zu verlieren", sagte Rose. Einziger Unsicherheitsfaktor war der Einsatz des diese Woche erkrankten Andre Ramalho.

Ibertsberger berichtete davon, dass die Mannschaft sehr gut trainiert habe. "Wir sind zufrieden und wollen das umsetzen, was wir uns vornehmen", bekräftigte der ehemalige Teamspieler. Der Salzburger muss neben den Langzeitverletzten auch Thomas Zündel (nach Erkrankung) vorgeben, Florian Flecker ist angeschlagen. Der WAC hat in den vergangenen 21 Runden nur einen Sieg geholt. Der Vorsprung auf Schlusslicht St. Pölten beträgt trotzdem immer noch beruhigende zehn Punkte.

"Wir können in Salzburg nur gewinnen, brauchen aber einen richtig guten Tag und auch das nötige Spielglück für eine Überraschung. Es muss alles passen, um dort was mitzunehmen", weiß Ibertsberger, der "so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern" will. "Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet und einen guten Plan", verriet der 41-Jährige, der hofft, dass bei Salzburg "durch die Länderspielpause ein wenig der Punch weg ist". (APA, 30.3.2018)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

FC Red Bull Salzburg – Wolfsberger AC (Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, Samstag, 18.30 Uhr, SR Harkam). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (a), 2:1 (h), 0:0 (a).

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho/Onguene, Caleta-Car, Ulmer – Haidara, Samassekou, X. Schlager, Va. Berisha – Hwang, Dabbur

Ersatz: Stankovic – Farkas, Pongracic, Yabo, Minamino, Leitgeb, Wolf, Gulbrandsen

Fraglich: Ramalho (krank)

WAC: Kofler – Sollbauer, Rnic, Igor – Frieser, Rabitsch, Ashimeru, Offenbacher, Palla – Gschweidl, Jovanovic

Ersatz: Dobnik – Drescher, Wernitznig, Steiger, Topcagic, Ouedraogo, Orgill

Es fehlen: Zündel (nach Erkrankung), Klem (Seitenbandeinriss im Knie), Hüttenbrenner (Knie), G. Nutz (nach Kreuzbandriss), M. Leitgeb (Augenproblem)

Fraglich: Flecker (Knöchelverletzung)