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Peter Stöger würde den Bayern gerne die Suppe versalzen.

Foto: AP/Kerstin Joensson

München/Dortmund – Der Gipfel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund ist das Highlight der 28. Runde der deutschen Fußball-Bundesliga. Die Bayern können am Samstag erstmals nach 18 Jahren wieder vor heimischem Publikum den Gewinn der Meisterschaft fixieren. "Mein Plan wäre das nicht, dass sie den Meistertitel gegen uns feiern", weiß BVB-Trainer Peter Stöger, dass sein Team den Partycrasher spielen muss.

"Für uns ist es sekundär, ob wir morgen oder nächste Woche oder übernächste Woche deutscher Meister werden. Ich sehe das ganz relaxed", gab sich Bayern-Trainer Jupp Heynckes gewohnt unaufgeregt. Seine Truppe kann die Feierlichkeiten ohnehin nur dann mit einem Sieg in Gang setzen, wenn Schalke 04 zuvor sein Heimspiel gegen den SC Freiburg nicht gewinnt.

Erste Meisterparty in der Allianz Arena?

Zuletzt kürten sich die Bayern im Jahr 2000 noch im Olympiastadion vor den eigenen Fans zum Meister. Die elf Championate danach machten sie entweder an einem spielfreien Tag (einmal) oder in einem Auswärtsmatch (zehn Mal) perfekt. Für den Wiener David Alaba und seine Kollegen wäre es die erste Meisterparty in der Allianz Arena.

Für Stöger sind im Duell der beiden Fixgrößen, die seit 2010 alle Meistertitel unter sich aufgeteilt haben, die Vorzeichen diesmal "klar vorgegeben". "Bayern hat für sich den Anspruch, die beste Mannschaft zu sein, das haben sie erfüllt. Wir haben den Anspruch, die zweitbeste Mannschaft zu sein. Das haben wir noch nicht erreicht", sagte der Coach des Tabellendritten vor der ersten Abendpartie (18.30 Uhr) am Karsamstag. Die zweite findet danach in Berlin statt, wenn die Hertha den VfL Wolfsburg (20.30) empfängt.

Auch die Statistik spricht ganz klar für den FC Bayern. Von den vergangenen zehn Duellen mit dem deutschen Rekordmeister hat Dortmund nur zwei für sich entscheiden. In dieser Saison gewannen die Münchner alle drei Aufeinandertreffen.

1.800 Bundesliga-Match der Münchner

Stöger rechnet in der Münchner Arena nicht mit den Einsätzen der angeschlagenen Marco Reus und Ömer Toprak. Heynckes muss auf Arturo Vidal (Oberschenkelprellung) und Juan Bernat (Kapselreizung) verzichten. Jerome Boateng, der leicht angeschlagen vom DFB-Team zurückkehrte, und Arjen Robben sind dagegen einsatzbereit. "Jetzt muss ich schauen, was das Beste für Dortmund ist", sagte Heynckes vor dem 1.800 Bundesliga-Match der Münchner.

Außerhalb des Spielfeldes gibt es genug Diskussionsstoff. Die zwei deutschen Spitzenclubs könnten sich etwa bei der Suche nach einem Trainer für die neue Saison in die Quere kommen. Stöger hat bei den Dortmundern einen Vertrag nur bis zum Saisonende unterschrieben, seine Zukunft ist trotz zwölf Ligaspielen ohne Niederlage weiter offen.

Bei den Bayern hört Heynckes wohl endgültig auf, obwohl er am Freitag meinte: "Wenn Sie Trainer beim FC Bayern sind, das ist wie Lebenselixier, das ist Jungbrunnen pur." Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel steht für ein Engagement in München nicht zur Verfügung. Ralph Hasenhüttl (Leipzig), Niko Kovac (Frankfurt), Lucien Favre (Nizza) und Julian Nagelsmann (Hoffenheim) wurden oder werden als Kandidaten gehandelt – zum Teil bei beiden Klubs. (APA, 30.3.2018)

28. Runde der deutschen Bundesliga:

Samstag, 15.30:

Bayer Leverkusen (Baumgartlinger, Özcan) – FC Augsburg (Gregoritsch, Hinteregger, Danso verletzt), Schalke 04 (Burgstaller, Schöpf) – SC Freiburg (Lienhart), Hannover 96 (Harnik fraglich) – RB Leipzig (Sabitzer, Laimer, Ilsanker, Trainer Hasenhüttl), VfB Stuttgart – Hamburger SV

18.30: Bayern München (Alaba) – Borussia Dortmund (Trainer Stöger)

20.30: Hertha BSC (Lazaro) – VfL Wolfsburg

Sonntag, 15.30:

Werder Bremen (Kainz, Junuzovic, Friedl) – Eintracht Frankfurt, 18.00: Mainz 05 (Onisiwo) – Borussia Mönchengladbach