Dominic Monardo bejubelt seinen Ausgleich zum 1:1 für Bozen.

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Wien – Die Vienna Capitals sind im Halbfinale der Eishockey-Liga ausgeschieden. Die Wiener erlitten am Ostermontag gegen HCB Südtirol in der eigenen Halle mit 1:2 (1:0, 0:2, 0:0) die vierte Niederlage in der "Best of seven"-Serie.

Damit ist die Saison des Titelverteidigers, der den Grunddurchgang souverän dominiert hatte, beendet. Stattdessen steigt Südtirol, das erst als letzte Mannschaft ins Playoff gerutscht war, mit 4:1 Siegen ins Finale auf.

Serge Aubin, scheidender Coach der Wiener, verbarg seine Enttäuschung nicht. "Wir haben alles gegeben, am Ende hat auch das Glück gefehlt", erklärte der Kanadier. "Wir waren nicht in der Lage zurückzukommen. Es war nicht gut genug." Als vorentscheidend für das Aus bezeichnete der künftige Zürich-Trainer das dritte Spiel, als sein Team zu Hause beim Stand von 2:1 kurz vor dem Ende den Ausgleich kassiert und nach Verlängerung noch verloren hatte.

In der zweiten Halbfinalserie stellte Red Bull Salzburg nach einem in Overtime erkämpften 4:3 (1:1, 2:2, 0:0; 1:0) gegen Linz auf 3:2. Die nächste Partie steigt am Mittwoch in Oberösterreich.

Lamoureux patzt

Nach vier Bozener Siegen in Folge, zwei davon in Wien, standen die Caps schon mit dem Rücken zur Wand. Mehr als ein starkes Auftakt-Drittel mit 17:2 Schüssen gelang aber nicht. Neuerlich ohne die Stürmer Riley Holzapfel und Rafael Rotter angetreten, fehlte den Wienern die Durchschlagskraft. Zudem erwischte Keeper Jean-Philippe Lamoureux nicht seinen besten Tag und kassierte zwei haltbare Treffer. Nach der Führung durch Brandon Buck (17.) schlug sich der Goalie einen scheinbar sicher gehaltenen Puck unter dem Körper Richtung Tor, Monardo staubte ab (23.). Zehn Minuten später ließ Lamoureux einen Schuss von Frigo aus recht spitzem Winkel passieren.

Die Foxes, der Meister von 2013/14, erwiesen sich wie schon im jüngsten Duell als ungemein effektiv im Angriff und sicher in der Defensive. Pekka Tuokkola gab dem Team enormen Rückhalt. "Unser Goalie ist unglaublich", sagte Luca Frigo im Sky-Interview. "Wir haben uns im Lauf der Saison gesteigert, und jetzt sind wir im Finale. Feiern werden wir nicht sehr viel, denn es ist noch nicht vorbei."

Andreas Nödl sprach von einem sehr bitteren Aus. "Wir hatten unsere Chancen, haben aber zu viele Geschenke gemacht. Bozen hat solide gespielt, ihr Keeper hat unglaublich gehalten, das war der Unterschied", erklärte der frühere NHL-Spieler.

17 Minuten Verlängerung in Salzburg

Salzburg brachte sich im Duell mit den Black Wings Linz in die Poleposition. Den Salzburgern fehlt nun nur noch ein Sieg zum Finaleinzug.

Linz hat allerdings seine zwei bisherigen Heimspiele gewonnen und immer noch alle Chancen. Die Black Wings erwiesen sich im fünften Match auch auf fremdem Eis als harter Gegner. Sie gingen durch Fabio Hofer (8.) und Jonathan D'Aversa (25./Unterzahl) zweimal in Führung, ehe Ryan Duncan (26.) und John Hughes (30.) für Ausgleich und erstmalige Führung der Bullen sorgten.

Dan DaSilva brachte mit dem 3:3 im Powerplay (35.) die Linzer aber nochmals ins Spiel. Danach dauerte es bis zur 17. Minute der Verlängerung, bis Robert Schremp in Überzahl die Heimischen mit dem Siegtreffer erlöste. (APA, red, 2.4.2018)

EBEL-Halbfinale (best of seven), 5. Spiele, Montag

Vienna Capitals – HCB Südtirol 1:2 (1:0, 0:2, 0:0). Erste-Bank-Arena, 5.150 Zuschauer

Tore: Buck (17.) bzw. Monardo (23./PP), Frigo (34.)

Strafminuten: 4 bzw. 8.

Endstand der Serie: 1:4

Bisherige Ergebnisse: 4:0 (h), 1:4 (a), 2:3 n.V. (h), 2:5 (a)

Red Bull Salzburg – EHC Black Wings Linz 4:3 n. V. (1:1, 2:2, 0:0; 1:0). Eisarena Volksgarten, 3.400 Zuschauer

Tore: Harris (16.), Duncan (26.), Hughes (30.), Schremp (64./PP) bzw. Hofer (8.), D'Aversa (25./SH), DaSilva (35./PP)

Strafminuten: je 8.

Stand in der Serie: 3:2