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Zahlreiche Flüge dürften dank der Panne verspätet sein.

Foto: Reuters

Der Ausfall eines zentralen Computersystems der europäischen Flugsicherung Eurocontrol hat am Dienstag zu Störungen im europäischen Luftverkehr geführt. Wie die Organisation in Brüssel mitteilte, war ein System zum Datenaustausch und zur Koordinierung von Flugplänen betroffen. "Schätzungsweise die Hälfte" der geplanten 29.500 Flüge in Europa könnten durch den "Systemausfall" verspätet sein.

Wegen des Ausfalls würden "Notfallverfahren" genutzt, erklärte Eurocontrol in einer Mitteilung am Nachmittag. Dadurch reduziere sich "die Kapazität des europäischen Netzwerks um schätzungsweise zehn Prozent". Betroffen von der Panne war demnach das Enhanced Tactical Flow Management System (ETFMS). Durch dieses werden Flüge und Kapazitäten innerhalb des europäischen Luftraums koordiniert. "Die Flugsicherung direkt ist nicht betroffen und es gibt keine Auswirkungen auf die Sicherheit", betonte Eurocontrol.

Erst am Dienstagabend um 20 Uhr konnte das ETFMS-System den Betrieb wieder aufnehmen. "Eurocontrol bedauert die Störungen, die Passagieren und Airlines aufgrund des heutigen ETFMS-Ausfalls entstanden sind, zutiefst", hieß es. Dies sei in mehr als 20 Betriebsjahren zuvor nur ein einziges Mal – 2001 – geschehen.

Flugpläne verschwunden

Durch die Panne gingen alle Flugpläne verloren, die vor 12.26 Uhr (MESZ) in das System eingegeben wurden. Eurocontrol forderte die Fluggesellschaften auf, die Flugpläne erneut in das System einzugeben.

In Österreich gab nach Angaben der Austro Control vorläufig keine merkbaren größeren Auswirkungen. Sowohl bei Starts und Landungen in Wien-Schwechat als auch beim Flugverkehr über Österreich seinen keine größeren Verspätungen registriert worden, sagte Sprecher Markus Pohanka. Da der Fehler bei Eurocontrol bereits identifiziert wurde, sei auch nicht mit Verspätungen zu rechnen. (APA, 03.04.2018)