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Bildungsminister Heinz Faßmann wählte als Zugangscode seinen Geburtstag.

Foto: Reuters/Bader

Ein Beitrag in der "Zeit im Bild 2" vom Mittwoch sorgt für neue Diskussionen über die Sicherheitsstandards in österreichischen Ministerien. In dem Clip wird über das geplante Kopftuchverbot in Kindergärten und Volksschulen berichtet, dazu wird Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) interviewt. Dieser wird bei der Eingabe seines Zugangscodes gefilmt. Die Ziffernkombination ist klar erkennbar, wie User auf Twitter thematisieren.

Geburtstag als Passcode

Der Zugangscode wäre aber wohl auch ohne die Filmaufnahmen zu knacken, denn es handelt sich um Faßmanns Geburtstag. Laut Bildungsministerium kann mit dem Code das Sekretariat betreten werden. Die Ziffernkombination wurde mittlerweile geändert, heißt es auf eine Anfrage des STANDARD. Sicherheitsexperten raten jedenfalls davon ab, den eigenen Geburtstag als Passcode festzulegen, da sich dieser von Dritten leicht feststellen lässt.

Wanzengate

Der Fauxpas reiht sich in eine Abfolge an kuriosen Sicherheitsvorfällen ein. So hieß es Ende Jänner, dass im Büro von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) eine Wanze gefunden worden sei. Ein Untersuchungsbericht des Bundesamts für Verfassungsschutz stellte anschließend fest, dass es sich dabei wohl um eine Anlage handelte, die "lediglich für das Mithören von Parlamentssitzungen genutzt" worden sei.

Keine Seltenheit

Die unabsichtliche Veröffentlichung von Passwörtern durch Fernsehaufnahmen oder Fotos ist keine Seltenheit. Der Katastrophenschutz in Hawaii, der Mitte Jänner einen Fehlalarm versandte, verriet schon im Sommer 2017 Zugangscodes auf einem Pressefoto. Auch der französische Sender TV5 Monde zeigte Post-its mit Passwörtern für Social-Media-Konten. Das österreichische Bundesheer sorgte 2013 für einen peinlichen Zwischenfall, als auf einem offiziellen Pressefoto E-Mail-Accounts samt Login-Name und Passwort zu sehen waren. (red, 5.4.2018)