Karlheinz Böhm und Romy Schneider in "Sissy".

ORF

Wien – Als "Sissi" eroberte sie die Herzen im Sturm, und doch wollte sie im weiteren Verlauf ihrer Karriere "vor allem, dass man mich in Ruhe lässt": Bis heute ist Romy Schneider ein Phänomen. Der Schauspielerin, die im Herbst ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte, nähert sich Lisbeth Bischoff in der neuen Dokumentation "Romy – La Rose", die am Samstag um 20.15 Uhr auf ORF 2 zu sehen ist.

Als Ouvertüre zur direkt im Anschluss folgenden Romy-Gala, bei der wie üblich die beliebtesten TV- und Filmstars in der Wiener Hofburg prämiert werden, passt das Leben der am 23. September 1938 als Rosemarie Magdalena Albach geborenen Schauspielerin natürlich perfekt. Ihr kometenhafter Aufstieg, die bis heute andauernde Identifizierung mit ihrer Rolle als unschuldig-jugendliche Kaiserin sowie die vielen Liebschaften und Schicksalschläge machten aus Schneider eine Berühmtheit, die weit über ihre Filmrollen hinaus wirkt.

Interviews, Filmausschnitte und Anekdoten

Das fängt auch ORF-Adelsexpertin Bischoff in der streng chronologisch angelegten Doku gut ein, wobei sie anhand von aktuellen Interviews mit Weggefährten wie Peter Weck, Erni Mangold oder Helmut Berger sehr persönliche Anekdoten zutage fördert. Ergänzt wird das mit alten Interviews von Schneider, etlichen Filmausschnitten sowie Blicken hinter die Kulissen der Drehs. "Ich versuchte, aus einer Art Zwangsjacke auszubrechen, einer kleinen Welt", wird Schneider an einem Punkt zitiert. Die große Welt, die große Schauspielkarriere sollte schließlich auch dank der Beziehung zu Alain Delon folgen.

Der französische Mime war letztlich nur einer von mehreren Männern in Schneiders Leben, prägte sie aber nachhaltig. Das wohl einschneidendste Erlebnis aber war der Tod ihres 14-jährigen Sohnes David 1981. Danach drehte sie mit "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" nur noch einen Film, bevor sie am 29. Mai 1982 starb. An Strahlkraft hat sie aber bis heute nichts eingebüßt. Nicht zuletzt deshalb verweist Biograf Günter Krenn auch auf "die Beharrlichkeit des Publikums, sie nicht zu vergessen". (APA, 5.4.2018)