Was in den meisten Ländern Europas schon funktioniert, kommt nun auch nach Österreich, nämlich die temporäre Freigabe des Pannenstreifens für den Verkehr bei Staugefahr. So weit, so gut. Der Hund liegt aber wieder einmal im Detail.
Das geplante, fast vier Kilometer lange Stück der A4 kann nur ein liebgemeinter Anfang sein, zudem es ja wirklich nicht das einzige Stück Autobahn ist, an dem es sich – jeden Donnerstag und Freitag aus Wien raus – staut. Aber gehen wir einmal davon aus, dass viele weitere Strecken bald freigegeben werden. Und gehen wir davon aus, dass auch der Abschnitt auf der A4 schnell verlängert wird, denn die Staus hören für gewöhnlich nicht in Schwechat auf.
Der Kuddelmuddel bei der Abfahrt zum Flughafen wird wohl auch nicht besser, wenn der eilige Österreicher von ganz links so spät wie möglich nach rechts fährt, um auf eine der Spuren zum Flughafen zu kommen, während von rechts, vom Pannenstreifen, die Lkws nach links auf die reguläre Spur wechseln wollen. Das wird (k)ein Spaß.
Vor allem dann, wenn es dort auch noch kracht. Da darf man schon jetzt gespannt sein, wie die Autos vor Begeisterung regelrecht in den Graben hupfen, um nur brav und schnell die Rettungsgasse bilden zu können.
Neue Markierungen, neue Kameras, Umbauten – das alles wird viel Geld kosten. Zu viel für eine so kurze Strecke, erst recht, wenn das Projekt in die Hose gehen sollte. (Guido Gluschitsch, 5.4.2018)