Berlin/Wien – Einer Reihe von deutschen Radiosendern droht kommenden Mittwoch die Abschaltung ihrer UKW-Signale. Nicht etwa wegen eines forschen Umstiegs auf Digitalradio wie in Norwegen auf DAB+: Senderbetreiber streiten über die Preise für die Verbreitung, berichtet "Die Welt".

Da geht es einerseits um die Signalzubringung zu den Antennen und andererseits um die Ausstrahlung. Die Preise für die Sendernutzung sind bisher reguliert. Senderbetreiber Media Broadcast – früher eine Tochter der Deutschen Telekom und 2016 an Freenet verkauft – trennte sich – auch deshalb – von diesem Geschäftsfeld. Die (dutzenden) neuen Betreiber von Sendern, Zubringung und die Rundfunkunternehmen streiten nun offenbar über den Preis.

Media Broadcast hat sich nach einer Krisensitzung im März bereit erklärt, ihre Dienste noch bis Ende Juni zu verlängern, statt sich schon Ende März zurückzuziehen. Bisher hätten aber nur zehn von 40 betroffenen Veranstaltern die Media Broadcast damit formell beauftragt. Media-Broadcast-Chef Wolfgang Breuer erklärt der "Welt" nun: Wer sich bis Montag nicht gemeldet habe, werde am Mittwoch abgeschaltet.

Betroffen seien der NDR in Mecklenburg-Vorpommern, der MDR und das Deutschlandradio sowie Privatsender wie ffh, Big FM und Radio NRW. (red, 6.4.2018)