Die meisten Schuhe sind Kindern zu klein: Das haben die Messungen Salzburger Forscher ergeben.

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Jeder der Kinder hat, kennt den schwierigen Prozess im Schuhgeschäft: Passt der Schuh oder nicht. Drückt er? Ist er zu groß? Kannst du die Zehen bewegen? Sorgfalt ist angebracht. Kinderfüße wachsen, schlechtes Schuhwerk kann nachhaltige Schäden verursachen.

Dass Schuhe zu kurz werden, ist periodisch der Fall. Salzburger Forscher wollten wissen, wie die Lage bei Kindergartenkinder ist. In einer Kooperationsstudie des international tätigen Forschungsteams Kinderfüße-Kinderschuhe mit der Krankenkasse Salzburg (GKK) ging es darum, dies herauszufinden.

In mehreren Kindergärten wurde die Passform der Kinderschuhe untersucht und außerdem abgemessen, ob die Schuhe der ausgewiesenen Schuhgröße entsprachen. Die Ergebnisse waren für die Forscher überraschend: 1638 von 1898 Schuhen waren kürzer als es die Schuhgröße hätte erwarten lassen, einige sogar um vier Größen.

Schäden langfristig

Untersuchungsleiter Wieland Kinz: "86 Prozent der Kinderschuhe sind viel zu kurz produziert. Diese Tatsache macht uns schon stutzig, denn da scheint ein System der Hersteller zu Grunde zu liegen. Vermutlich besteht die Zielsetzung, dass Eltern häufiger neue Kinderschuhe kaufen müssen. Dafür nehmen die Firmen sogar in Kauf, dass die Kinder Fußschäden bekommen."

In vorangegangenen Untersuchungen konnte bereits ein eindeutiger Zusammenhang zwischen zu kurzen Schuhen und dauerhaft verkrümmten Großzehen (Hallux valgus) bei Kindergartenkindern wissenschaftlich bewiesen werden.

Das Forschungsteam empfiehlt Eltern, immer die Innenlänge von Kinderschuhen zu messen. Beim Schuhkauf sollten Eltern auf die Vermessung der Innenlänge bestehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass im Schuh die erforderlichen 12 mm Spielraum vorhanden sind. (red, 9.4.2018)