Die Stadtion der Lokalbahn am Hauptbahnhof soll nicht die einzige U-Bahn-Stadtion in Salzburg bleiben. Künftig soll die Salzburger Lokalbahn bis zum Schloss Mirabell fahren.

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Salzburg – Seit Jahren wird die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn politisch debattiert. Am Montag wurde nun ein erster Schritt für eine unterirdische Verlängerung zumindest bis zum Schloss Mirabell gesetzt. Der Stadtsenat hat einstimmig einen Grundsatzbeschluss gefasst.

Die Lokalbahnstation am Hauptbahnhof ist derzeit die Endhaltestelle. Der Tunnel wurde 1996 aber bereits bis zum Kiesel gegraben. Nun soll dieser Tunnel um 750 Meter bis zum Mirabellplatz verlängert werden. Noch heuer soll eine Planungsgesellschaft eingesetzt werden. Bis 2020 soll die Einreichplanung stehen, der Baustart für die Mini-U-Bahn ist für 2022 geplant, die Inbetriebnahme 2024.

Die Stadt hofft, dass der Bund die Hälfte der Kosten übernimmt und ein Viertel das Land. Im Stadtbudget sollen 600.000 Euro an Planungskosten pro Jahr vorgesehen werden; zudem zehn Millionen Euro an Baukosten für die Jahre 2022 und 2023. In Summe dürfte die Verlängerung 140 Millionen Euro kosten. Für Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ist der einstimmige Beschluss ein positives Zeichen nach Wien.

Nächster Schritt Stadtquerung

Die Verlängerung zum Schloss Mirabell soll nur der erste Schritt sein. Seit Jahren wird die schienengebundene Querung der Innenstadt debattiert. Zuletzt scheiterte das Projekt der sogenannten Stadtregionalbahn an der Zustimmung vom damaligen Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ). Er hatte das Projekt aus Kostengründen bereits im Sommer 2015 schwer kritisiert und im Frühjahr 2017 nach einem Bericht eines eigenen Stadtbahnbeauftragten endgültig versenkt.

Viele Verkehrsexperten sehen in den geplanten Bahnstrecken einen Ausweg aus dem immer schlimmer werdenden Staudilemma in der Stadt. Seit der vorgezogenen Bürgermeisterwahl im Vorjahr ist die Stimmung für die Stadtregionalbahn besser. Auch im laufenden Landtagswahlkampf sprechen sich die Parteien mehrheitlich für den Bau der Stadtregionalbahn aus. (Stefanie Ruep, 09.04.2018)