Helga Schimke, Grande Dame des Frauenalpinismus, gehörte in den 50er- und 60er-Jahren zu den besten Bergsteigerinnen der Welt.

Foto: Bergfilmfestival/Franz Oberascher

Salzburg – Die Pionierin des Frauenbergsteigens, Helma Schimke, ist am Samstag im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Architektin galt als Grande Dame des Frauenalpinismus und zählte in den 50er- und 60er-Jahren zu den besten Bergsteigerinnen der Welt. Schimke bestieg schwierige Routen wie den Peuterey-Grat auf den Mont Blanc, die Piz-Badile-Nordostwand und den Großglockner über die Pallavicini-Rinne.

Als erste Frau beging sie die Maukspitze-Westwand und die Fleischbank-Südostverschneidung. Unter ihren Kletterpartnern waren namhafte Alpinisten wie Hermann Buhl, Marcus Schmuck und Fritz Wintersteller, denen mit Kurt Diemberger 1957 die Erstbesteigung des Broad Peak in Pakistan gelang.

Architektin und Buchautorin

Die gebürtige Seekirchnerin begann bereits mit 13 Jahren auf die Berge zu gehen – in der Zwischenkriegszeit keine Selbstverständlichkeit für Mädchen und Frauen. Sie absolvierte die HTL in Salzburg, wurde Bauingenieurin und studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Architektur in Wien. Einer ihrer Professoren war Clemens Holzmeister.

Stadt Salzburg

Die Bergsteigerin schrieb drei Bücher: 1961 veröffentlichte sie "Auf steilen Wegen. Aus dem Bergfahrtenbuch einer Frau", drei Jahre später erschien "Über allem der Berg" und 1984 "Berge. Auf Wegen zu sich selbst".

Schimke war verheiratet und hatte drei Kinder. Ihr Mann, der Richter Konrad Schimke, verunglückte 1961 in einer Lawine in der Watzmann-Ostwand tödlich. Helma Schimke war Ehrenmitglied des Österreichischen Alpenklubs und des Österreichischen Alpenvereins. (Stefanie Ruep, 10.4.2018)