Moskau/Wien – Kärntens Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler hat am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Moskau die Werbetrommel für das "Internationale Jalta-Wirtschaftsforum" gerührt, das zwischen 19. und 21. April zum vierten Mal auf der von Russland annektierten Krim stattfindet. Mit Verweis auf die Kärntner Volksabstimmung von 1920 zeigte er großes Verständnis für die "Rückkehr der Krim zu Russland".

Er wünsche sich, dass das Jalta-Forum zur Vertiefung der Wirtschaftsentwicklungspotenziale zwischen Österreich und der Krim sowie zwischen Österreich und Russland beitrage, sagte Dörfler. "Österreich hat seine freundschaftlichen Beziehungen zu Russland insgesamt sehr gut dokumentiert. Unser Regierungschef (Sebastian) Kurz hat ja ihren Präsidenten (Wladimir) Putin besucht und wir haben auch die Entwicklungen rund um den Vorfall in London nicht mitgetragen", erklärte der Ex-Politiker, der nach seinem Rücktritt als Landeshauptmann zwischen 2013 und 2017 als FPÖ-Vertreter dem österreichischen Bundesrat angehört hatte.

Verhandlung am selben Tag

Er sehe sich in erster Linie als Brückenbauer zwischen der Krim, Russland und Österreich und wäre das erste Mal vor Ort, sagte der Ex-Landeshauptmann über seine mögliche Teilnahme bei der kommenden Veranstaltung im Krimstädtchen Jalta. Gleichzeitig ist jedoch nicht klar, ob dies möglich sein wird. Denn just am 19. April, dem ersten Tag des Forums, findet am Obersten Gerichtshof (OGH) in Wien eine Verhandlung statt, die sich mit Dörflers Berufung gegen seine Verurteilung zu einer bedingten Freiheitsstrafe wegen Untreue im Zusammenhang mit BZÖ-Wahlkampfbroschüren beschäftigen wird.

Neben Gerhard Dörfler traten am Dienstag auch der deutsche Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier (AfD), der serbische Parlamentarier Bosko Ovradovic (Dveri) sowie der Leiter des Jalta-Forums, Andrej Nasarow, auf. Letzterer wollte jedoch mit Verweis auf Druck, der auf internationale Teilnehmer vor ihrer Anreise ausgeübt werden könnte, keine weiteren internationalen Gäste seiner Veranstaltung namentlich nennen. Große Delegationen aus Deutschland und Österreich, so war bereits im Februar verkündet worden, sollen bei der diesjährigen Ausgabe des Forums über einen "Ehrenstatus" verfügen. (APA, 10.4.2018)