Washington – Schlechter Schlaf kann etwas etwas mit Alzheimer und anderen Formen der Demenz zu tun haben. Das ist Neurologen schon seit einigen Jahren bekannt. Studien zeigten, dass Menschen mit erhöhten Mengen von sogenannten Alzheimerproteinen im Hirn häufig schlechter schlafen. Doch der Zusammenhang dürfte auch umgekehrt gelten, wie Forscher um Ehsan Shokri-Kojori (National Institutes of Health) im Fachblatt "PNAS" berichten.

Die Mediziner rekrutierten für ihre Studie 20 gesunde Probanden im Alter zwischen 20 und 70 Jahren. Das Gehirn der Testpersonen wurden nach einem ruhigen Nachtschlaf sowie einer gestörten Nachtruhe, die absichtlich herbeigeführt wurde, mittels Positronenemissionstomografie (PET) untersucht, um auf diese Weise die Menge an abgelagertem Beta-Amyloid (eines der beiden verdächtigen "Alzheimerproteine") in verschiedenen Hirnregionen zu messen.

Beeinträchtigte "Spülung" des Hirns?

Besondere Aufmerksamkeit galt den Beta-Amyloid-Mengen im Hippocampus und dem Thalamus, die bei Alzheimer auffällig hoch sind. Wie die Forscher schreiben, erhöhten sich die Mengen dieses Proteins bereits nach einem schlechtem Nachtschlaf signifikant.

Ein Grund könnte sein, dass der Schlafmangel die natürlichen Reinigungsmechanismen der Hirnregionen beeinträchtigt – etwa die neurologische "Müllabfuhr" des glymphatischen Systems, das auch potenzielle schädliche Beta-Amyloide aus dem Gehirn spült. (tasch, 15.4.2018)