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Vor allem Sportler ziehen sich häufig Kopfverletzungen zu. Besonders erhöht ist das Demenz-Risiko bei Fußball- oder Football-Spielern.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Ein Schädel-Hirn-Trauma, das etwa durch einen Unfall oder einen Schlag auf den Kopf verursacht wird, steigert das Risiko einer Demenzerkrankung – das hat eine kürzlich veröffentlichte Studie nun bestätigt. Das Risiko erhöhe sich um 24 Prozent, schreiben Forscher in der Fachzeitschrift "The Lancet Psychiatry". Das Demenzrisiko wächst demnach mit Zahl und Schwere der Hirnverletzungen.

Für ihre Studie werteten die Wissenschafter Daten aus dem dänischen Patientenregister zu fast drei Millionen Menschen aus. Sie umfasst einen Zeitraum von 36 Jahren.

"Menschen, die ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben, (...) haben ein erhöhtes Risiko, eine Demenz zu entwickeln, sogar Jahrzehnte nach der Verletzung", erklärt Studienleiter Jesse Fann von der University of Washington School of Medicine in Seattle. Das gelte auch bei leichteren Verletzungen wie etwa einer Gehirnerschütterung.

Besonders achtsam sein

Gleichwohl bleibt das absolute Risiko gering, wie die Forscher betonen. In der Untersuchung hatten 5,3 Prozent der Demenzpatienten in der Vergangenheit eine Hirnverletzung erlitten. Von den Menschen ohne Demenz hatten 4,7 Prozent eine Hirnverletzung erlitten.

Wer einmal ein Schädel-Hirn-Trauma gehabt habe, müsse dennoch besondere Achtsamkeit walten lassen, mahnt Fann. So gelte es andere Verhaltensweisen zu vermeiden, die eine Demenz begünstigen können, etwa das Rauchen oder erhöhter Alkoholkonsum.

Vor allem müssten die Betroffenen versuchen, weitere Schädel-Hirn-Traumata zu vermeiden. Ein Schädel-Hirn-Trauma kann durch einen Sturz, einen Verkehrsunfall, einen Sportunfall oder einen gewalttätigen Angriff verursacht werden.

UN-Angaben zufolge leiden weltweit rund 50 Millionen Menschen an einer Demenzerkrankung wie beispielsweise Alzheimer. Jedes Jahr gibt es demnach zehn Millionen neue Patienten. (APA, 11.4.2018)