Linz läuft.

Foto: APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Linz – Es ist angerichtet – die Voraussetzungen für eine Marathonbestzeit am Sonntag (von 9.15 bis 12.45 Uhr live auf ORF Sport+) in Linz sind sehr gut. Sieben Läufer bieten eine Bestzeit unter 2:10 Stunden auf, das Wetter soll mit 13 bis 17 Grad Celsius ideal werden und die aufgrund einer Baustelle leicht geänderte Streckenführung ist zertifiziert. So blickten die Veranstalter in einer Pressekonferenz am Mittwoch dem Ereignis freudig entgegen.

"Wir haben das größte Elitefeld, das jemals in Linz am Start war", sagte Athletenkoordinator Günther Weidlinger. Die beiden Kenianer Geoffrey Mutai (2:03:02) und Elijah Kemboi (2:07:34) bieten eine persönliche Bestzeit unter 2:08 Stunden auf, als Favorit des Läufer-Managements wird aber ihr Landsmann Samson Bungei (2:08:36) gehandelt, erklärte Weidlinger.

Rein kenianischer Favoritenkreis

Weiters zum rein kenianischen Favoritenkreis zählen Raymond Choge, Henry Chirchir, Robert Kipkemboi und Michael Tiony, allesamt mit persönlichen Bestzeiten unter 2:10 Stunden, sowie Vincent Tanui und Brimin Misoi. Vorjahressieger Anthony Maritim wird nicht am Start sein. Der Austro-Äthiopier Lemawork Ketema Weldearegaye (2:14:23) lief im März bei der Halbmarathon-WM in Valencia mit 1:03:57 Stunden persönliche Bestleistung und startet mit zwei Tempomachern aus Äthiopien.

Bei den Frauen gelten die kenianischen Freundinnen und Trainingspartnerinnen Tecla Kirongo (2:32:46) und Eddah Jepkosgei (2:37:46) als Favoritinnen. Sie kommen mit einem eigenen Tempomacher und Kirongo will die Zweieinhalb-Stunden-Marke angreifen. Auch mit der nach einer längeren Babypause wiedererstarkten Weißrussin Alena Berasniowa ist zu rechnen.

Den Halbmarathon nutzen die steirische Serien-Staatsmeisterin Karin Freitag und der Oberösterreicher Endris Seid als Vorbereitung für die Marathon-Staatsmeisterschaft im Mai in Salzburg, im Viertelmarathon sind Anita Baierl und Alex Bründl heiße Anwärter auf einen Spitzenplatz.

Organisator Ewald Tröbinger berichtete, dass die durch eine Baustelle im Bereich der Voest-Autobahnbrücke leicht geänderte Streckenführung von einem AIMS-Vermesser berechnet und zertifiziert wurde, also Qualifikationen für internationale Meisterschaften weiterhin möglich sind. Bis zum Nennschluss im März waren für die Veranstaltung insgesamt 19.300 Teilnehmer gemeldet, mit den Nachnennungen am Freitag und Samstag sollten es mehr als 20.000 werden.

Um Weltrekord im Lederhosen-Halbmarathon

Einer von ihnen hat einen besonderen Weltrekord im Visier: Der Mühlviertler Unternehmer Thomas Fleischanderl will jenen im Halbmarathon in Lederhosen einstellen. "Ich will einmal ins Guiness Buch der Rekorde, und wenn es nur ein Jahr hält", sagte er.

Die aktuelle Bestmarke in der exotischen Disziplin liegt bei 1:51:51 Stunden und wurde vom Südafrikaner Richard Huynh beim Philadelphia Rock'n'Roll Half Marathon im September 2017 aufgestellt. Fleischanderl will mit seiner ungewöhnlichen Rekordjagd auch Gutes tun. Jeder gelaufene Meter soll um einen Euro verkauft werden und der Erlös dem Kinderhospiz Sterntalerhof zugutekommen. 18.500 Euro wurden bereits unter www.lederhosenweltrekord.at gespendet.

Noch einen Teilnehmer abseits der kenianischen Elite-Starter über die volle Marathondistanz hob Weidlinger hervor: Der erst zehnjährige Maximilian Taucher aus Hohenems in Vorarlberg ist beim Handbike-Halbmarathon in der allgemeinen Klasse am Start. Der 2007 mit einem offenen Rücken geborene Bub hat bereits viele Operationen hinter sich und mit acht Jahren sein erstes Handbike-Rennen gewonnen. In den vergangenen Jahren siegte er bei etlichen Kinderrennen in Deutschland und der Schweiz. Sein Vater wird mit ihm anreisen und ihn – ebenfalls auf einem Handbike – begleiten.

Nicht nur diese beiden erwartet eine starke Konkurrenz. Gemeinsam mit Taucher rollen 21 andere Handbiker – darunter der Innviertler Paralympics-Silbermedaillengewinner Walter Ablinger – und 230 Inlineskater über die Halbmarathon-Distanz zum Ziel beim Theater Phönix. (APA, 11.4.2018)