Die App soll unter anderem durch die Übermittlung der GPS-Koordinaten wertvolle Zeit sparen.

Foto: rettungsapp.com

Mit einem grenzüberschreitenden Projekt wird das Notrufsystem aufgerüstet: Am Freitag wurde in St. Pölten eine in Tschechien entwickelte und seit zwei Jahren erfolgreich eingesetzte App präsentiert, die im Notfall österreichweit eine direkte Verortung ermöglicht. Für eine Verbindung zur Leitstelle müssen User den Button "144" drücken – und die GPS-Koordinaten werden weitergeleitet.

Die erste offizielle Notruf-App "Rettung" sei einfach am Smartphone zu installieren und kostenlos verfügbar, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Bisher 570.000 Downloads

Das Programm biete auch die Möglichkeit, persönliche Vorinformationen wie etwa Krankheiten oder Allergien einzugeben. Diese Hinweise seien dann im Akutfall nützlich. Die App sei ein herausragendes Beispiel für die Sinnhaftigkeit der Digitalisierungsoffensive, so Mikl-Leitner. Laut App-Entwickler Filip Malenak, Geschäftsführer von Medical Information Technologies, halte man bei bisher 570.000 Downloads.

Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer von Notruf NÖ, erklärte, dass die Übermittlungszeit im Alarmfall auf "praktisch null" verkürzt, weil Alarm und Verortung mit Drücken des Button starten. Chwojka sah vor allem für die junge Generation einen unkomplizierten Zugang zur Rettung. Datenschutzprobleme gebe es nicht, da ja der Betroffene selbst agiere.

Koordinaten erleichtern Rettungsarbeit

Egal ob ein medizinisches Problem zuhause oder ein Unfall auf der Straße, am Wasser oder in den Bergen – in einem Notfall stehe man oft unter Schock, weshalb Angaben zum genauen Standort mitunter mangelhaft seien. Hier schaffe die sofortige Verortung Abhilfe, unterstrich auch Martin Gurdet, Einsatzleiter der Bergrettung Niederösterreich. Im alpinen Gelände sei ein Rettungseinsatz in vielen Fällen mit einem Sucheinsatz verbunden.

In der Notruf-Leitstelle Niederösterreich seien 120 Mitarbeiter rund um die Uhr im Einsatz. Sie wickeln täglich 4.500 Anrufe ab. (APA, red, 13.04.2018)