Ketten, Münzen, Armbänder und Ringe wurden ausgegraben.

Foto: APA/AFP/dpa/STEFAN SAUER

Rund 150 ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger graben die Felder um.

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600 Münzen wurden gefunden.

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Ein Teil der Münzen wird dem Wikingerkönig zugeordnet.

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Schaprode – Auf der Ostseeinsel Rügen haben Archäologen einen wertvollen Fund gemacht. Auf einem 400 Quadratmeter großen Acker stießen sie auf einen Silberschatz aus dem späten 10. Jahrhundert mit Münzen, die dem Dänenkönig Harald Blauzahn (etwa 910 – 987) zugeordnet werden. Das berichteten mehrere deutsche Medien am Montag. Die Archäologen gruben am Wochenende in der Nähe des Ortes Schaprode zahlreiche Halsketten, Armreife, Ringe, Münzen und einen Thorshammer aus.

Von den rund 600 Münzen dürften Experten zufolge etwa 100 aus der Zeit der Herrschaft Blauzahns stammen. "Dieser Schatz ist der größte Einzelfund von Blauzahn-Münzen im südlichen Ostseeraum und damit von herausragender Bedeutung", sagte Grabungsleiter Michael Schirren vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege zu ndr.de.

"Harte Arbeit"

Die Entdecker des Schatzes gehören zu rund 150 aktiven ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern in Mecklenburg-Vorpommern, die in ihrer Freizeit mit Metalldetektoren und GPS-Geräten über Felder im Nordosten streifen. "Mit dem romantischen Bild vom Schatzsucher, der reich werden will, hat das aber nichts zu tun", sagte Schirren. "Das ist harte Arbeit."

In der Region wurde bereits 1872 und 1874 nur wenige Kilometer entfernt auf der Insel Hiddensee der Goldschmuck von Blauzahn entdeckt: ein 16-teiliges Schmuckensemble, das ihm beziehungsweise seinem nahen Umfeld zugeschrieben wird. Eine Verbindung zwischen beiden Funden liege nahe, meint Schirren. (red, 16.4.2018)