Foto: Screenshot

Bundeskanzler Sebastian Kurz, sitzend vor dem Foto einer womöglich einen Joint rauchenden Frau: Diese Aufnahme durfte offenbar nicht sein. Denn das Social Media-Team von Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) retuschierte kurzerhand das Bild, hinter Kurz war plötzlich eine Alpenlandschaft zu sehen. Die Bildmanipulation wurde nicht heimlich vorgenommen: Sowohl das erste als auch das veränderte Foto wurden auf Wallners Facebook-Seite publiziert.

"Posting anpassen"

Auf Nachfragen von Usern heißt es dort, dass man sich "bewusst entschieden" habe, "das Posting anzupassen". Unklar ist, ob es sich dabei um eine Anspielung auf das Rauchen allgemein oder auf illegale Suchtmittel handelt. So könnte die abgebildete Frau durchaus einen Joint oder eine selbstgerollte Zigarre konsumieren.

In sozialen Medien stößt die Bildmanipulation, von der erstmals vol.at berichtete, auf heftige Kritik. Gleichzeitig begannen Nutzer naturgemäß, das Bild im Hintergrund mit eigenen Motiven auszutauschen, etwa mit den ehemaligen ÖVP-Obmännern Wolfgang Schüssel und Reinhold Mitterlehner.

"Kein System" dahinter

Ein Sprecher Wallners erklärte dem STANDARD, es gebe "kein System" hinter der Retusche, es sei das erste Posting gewesen, bei dem im Nachhinein etwas verändert wurde. Das Team des Landeshauptmanns sei nach der Veröffentlichung des Originalfotos darauf hingewiesen worden, dass da im Hintergrund ein Joint geraucht würde.

Man wollte "den Fokus auf das Bild richten, auf die Message: 'Landeshauptmann trifft Bundeskanzler'. Nicht auf das Bild im Bild". Das sei nicht unbedingt gelungen, gibt der Sprecher zu. Das Ganze sei "unglücklich gelaufen". (red, 16.4.2018)