Rust – Auf der Suche nach den sterblichen Überresten einer Frau, deren Torso und Kopf am Freitag im Neusiedler See gefunden wurden, haben Einsatzkräfte am Montag weitere Leichenteile entdeckt. Im Nahbereich der Ruster Bucht seien zwei Unterarme ohne Hände, ein Unterschenkel und ein Oberschenkel gefunden worden, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Roland Koch, mit.

"Was noch nicht gefunden wurde, sind die beiden Hände, die beiden Füße und ein Bein", sagte der Sprecher. "Es ist nicht hundertprozentig fix, dass die gefundenen Leichenteile zu der Frau gehören. Der Verdacht ist natürlich schon stark da." An der Suche beteiligt waren am Montag erneut Cobra-Taucher, die Feuerwehr mit einem Sonar sowie Leichenspürhunde. Sie sollte am Dienstag fortgesetzt werden.

Suche wird am Dienstag fortgesetzt

Im Lauf des Dienstags soll eine Sachverständige die Leichenteile überprüfen. Dazu muss das DNA-Material abgeglichen werden. Berichte, wonach die Leichenteile möglicherweise in einer Tiefkühltruhe aufbewahrt wurden, bestätigte Koch nicht: Das sei "noch nicht klar". Auch sei noch nicht geklärt, ob die Extremitäten mit einem Trennschleifer abgetrennt worden seien. "Es kann auch sein, dass es mehrere verschiedene Werkzeuge waren. Wir gehen davon aus, dass eine Abtrennung mit scharfen Gegenständen stattgefunden hat. Wie das konkret war, wissen wir noch nicht."

Wie lange der Torso im Wasser lag, lasse sich ebenfalls noch nicht exakt bestimmen. Die Leiche sei jedenfalls nicht nur "ein paar Stunden oder Tage" im See gewesen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sie sich schon drei oder mehr Monate dort befand.

Ungarische Behörden informiert

In Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden werden nun die Abgängigkeitslisten überprüft, da man nicht ausschließen könne, dass die Frau im Nachbarland gelebt habe, erläuterte Koch. Es gebe immer wieder Kontakt, mehrere Personen seien überprüft worden: "Dass es einen Treffer gibt, ist nicht wahr."

Ein Mann hatte am Freitag gegen 11.30 Uhr den Torso etwa 800 Meter vom Seebad Rust entfernt im Wasser entdeckt. Cobra-Taucher bargen dann Freitagabend den Kopf. Die relativ windgeschützte Fundstelle befand sich zwischen einer Seehütte und dem Schilf und ist nur mit dem Boot erreichbar. (APA, 16.4.2018)