Tesla Model 3 bei der Auto-Ausstellung "Automobil Salon Genf" im März 2018.

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San Francisco – Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat erneut die Produktion seines wichtigen Fahrzeugmodells Model 3 gestoppt. Ein Tesla-Sprecher sagte am Montag, die Pause werde genutzt, um "die Automatisierung zu verbessern und Engpässe systematisch zu beseitigen", um die Zahl der gebauten Autos zu steigern. So eine Maßnahme sei nicht ungewöhnlich. Tesla hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Produktionspausen während der Hochlaufphasen eingelegt. Das Online-Nachrichtenportal BuzzFeed hatte berichtet, dass der Autobauer die Produktion im Werk Fremont ohne vorherige Warnung eingestellt habe. Die Angestellten sollten entweder Urlaub nehmen oder vier bis fünf Tage unbezahlt zuhause bleiben.

Tesla hatte zuletzt mit einer Serie von Negativ-Schlagzeilen von sich reden gemacht, darunter war auch eine große Rückrufaktion beim Flaggschiff Model S. Außerdem verfehlte das Unternehmen aus dem Silicon Valley die Produktionsziele für seinen wichtigen Elektrowagen Model 3 deutlich. Zum Ende vergangenen Jahres rutschte Tesla so tief in die Verlustzone wie noch nie.

Exzessive Automatisierung

Vergangene Woche kündigte der Konzern an, in der zweiten Jahreshälfte erstmals Gewinne schreiben zu wollen. Im dritten und vierten Quartal werde Tesla profitabel sein, twitterte Gründer und Vorstandschef Elon Musk. Zu dem erneuten Produktionsstopp schrieb er: "Ja, die exzessive Automatisierung bei Tesla war ein Fehler. Um präzise zu sein: mein Fehler. Der Faktor Mensch wird unterschätzt." Teslas Ziel ist es, pro Woche 2500 Fahrzeuge vom Model 3 zu bauen. Mit dem elektrischen Hoffnungsträger will Musk den Massenmarkt erobern, nachdem er in der Vergangenheit mit der Sportlimousine Model S und dem Geländewagen Model X die ganze Branche das Fürchten gelehrt hatte.

Arndt Ellinghorst vom Analysehaus Evercore ISI wies darauf hin, dass in der Autobranche Produktionsunterbrechungen nicht ungewöhnlich seien, besonders in Hochlaufphasen. In diesem Fall sei aber davon auszugehen, dass der Markt die Nachricht ein weiteres Mal negativ auffassen werde. (Reporter: Munsif Vengattil, Alexandria Sage, Birgit Mittwollen und Irene Preisinger. (red, APA, 17.4.2018)