Julya Rabinowich wird mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis ausgezeichnet.

Foto: Michael Mazohl

Braunschweig/Wien – STANDARD-Kolumnistin und Autorin Julya Rabinowich – ihre Texte erscheinen hier unter "Geschüttelt, nicht gerührt" – wird mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Sie erhält die Auszeichnung für ihr Buch "Dazwischen: Ich". In dem 2016 im Hanser Verlag erschienenen Roman erzählt Rabinowich die Geschichte des 15-jährigen Mädchens Madina, das mit ihrer Familie vor dem Krieg in ihrer Heimat flieht und in einem Land ankommt, das Sicherheit verspricht. Das Buch handelt von Freundschaft, Migration und dem Erwachsenwerden in Zeiten von Krieg und Verfolgung.

"Julya Rabinowich gelingt in einem fließenden Wechselspiel von Tagebuch-Monolog und Erzählung ein beeindruckender Roman über das Leben eines geflüchteten jungen Mädchens. Die empathische und authentische Darstellung von Madinas schmerzhaftem Weg in das Erwachsenenleben hat sie mit Mut, Kraft und mit Hoffnung unterlegt. Darüber hinaus zeigt sie, dass der Krieg in der Fremde für die Geflüchteten nicht zu Ende ist. Sensibel verweist sie in kleinen Szenen auf Traumatisierungen und zeigt die Sorge um die Menschen, die zurückgelassen wurden. Eindringlich vermittelt sie die Belastung für alle Familienmitglieder und zeigt, wie viel Kraft aufgebracht werden muss, um in der Fremde neu anzufangen", heißt es in der Begründung der Jury.

Der Friedrich-Gerstäcker-Preis wird in diesem Jahr zum 32. Mal verliehen. Im zweijährigen Turnus wird ein Buch ausgezeichnet, "das Jugendlichen im Alter ab zwölf Jahren das Abenteuer der Begegnung mit fremden Welten fantasievoll vor Augen führt und dabei die Gedanken der Toleranz und Weltoffenheit in sprachlich anspruchsvoller Form näherbringt", heißt es in einer Aussendung. Den Preis erhielt zuletzt Dirk Reinhardt. Zuvor ging er unter anderem an Anna Kuschnarowa, Martin Grzimek, Anja Tuckermann, Iva Procházková und Christa-Maria Zimmermann. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert. (red, 17.4.2018)