London – Wegen des Verdachts der einseitigen Berichterstattung überprüft die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom das Programm des russischen Fernsehsenders RT (früher Russia Today). Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, wurden sieben Untersuchungsverfahren zur Unabhängigkeit der Berichterstattung des Senders eingeleitet.

Zwar seien die Programme in der Vergangenheit nicht besonders auffällig in Bezug auf Falschmeldungen gewesen, erklärte Ofcom. Seit dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal am 4. März in Salisbury beobachtete die Behörde nach eigenen Angaben jedoch einen "erheblichen Anstieg" von Sendungen, die potenziell gegen die Vorgaben der Medienaufsicht verstoßen.

RT berichtet aus russischer Perspektive über Ereignisse im Vereinigten Königreich und in der ganzen Welt. Die Einschaltquoten sind jedoch niedrig. Die RT-Rundfunklizenz in Großbritannien gehört dem von Moskau finanzierten TV Nowosti.

Die britische Medienaufsichtsbehörde kann bei Verstößen Strafen von Bußgeldern bis zum Entzug der Sendelizenz verhängen. (APA, AFP, 18.4.2018)