Bis 2021 peilt die Modelleisenbahn Holding ein ausgeglichenes Ergebnis an.

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Gloggnitz/Bergheim – Die Kündigung von 52 Mitarbeitern am Produktionsstandort Gloggnitz in Niederösterreich ist für die Modelleisenbahn Holding unumgänglich. Es gehe darum, wieder Erträge erwirtschaften zu können, betonte Geschäftsführer Hannes Grießner am Donnerstag nach einer Betriebsversammlung in Bergheim bei Salzburg.

In vorangegangenen Verhandlungen habe die Geschäftsführung Wünsche des Betriebsrats akzeptiert, eine Gesamtübereinkunft sei aber nicht erreicht worden. Nun werde man der Schlichtungsstelle, deren Anrufung die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) am Montag angekündigt hatte, den eigenen Standpunkt darlegen.

Mit dem Abbau der Arbeitsplätze in Gloggnitz und der Verlagerung des Spritzgusses in die Slowakei im Herbst werde der deutliche Verlust der gesamten Gruppe im operativen Bereich stark reduziert, parallel werde der neue Standort in Vietnam ausgebaut, teilte die Geschäftsführung mit. So soll es möglich sein, 2021 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erwirtschaften.

50 Mitarbeiter bleiben

Der "bedauerliche Schritt" in Gloggnitz sei dafür eine notwendige Voraussetzung, betonte die Holding. Der Standort bleibe auch mit den verbleibenden 50 Arbeitsplätzen das technische Kompetenzzentrum der Gruppe. Weitere Kündigungen in Österreich seien "nicht notwendig".

Grießner erinnerte daran, dass das Unternehmen sich schon bei der Bekanntgabe des Personalabbaus bereit erklärt habe, soziale Härtemaßnahmen abzufedern. Bei den Verhandlungen habe man einer von der Arbeitnehmervertretung geforderten Summe zugestimmt, der Betriebsrat, der laufend über die schwierige Situation informiert gewesen sei, habe jedoch seine Forderung widerrufen. "Wir werden unseren Standpunkt jetzt vor der Schlichtungsstelle darlegen und sind überzeugt, dass es zu einer tragbaren Lösung für alle kommen wird", betonte der Geschäftsführer.

Die Modelleisenbahn Gruppe ist mit den Marken Fleischmann und Roco nach eigenen Angaben der europäische Marktführer im Segment Gleichstrom und die Nummer zwei für Modelleisenbahnen in Europa. Aktuell beschäftigt sie in fünf Ländern 900 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 49 Millionen Euro. (APA, 19.4.2018)