Bild nicht mehr verfügbar.

Bereits kurz nach der Krönung wurden erste offizielle Fotos angefertigt.

Foto: Reuters / MacGregor

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Queen und Gatte Prince Philip im Jahr 1976.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Mit ihrer Schwiegertochter Prinzessin Diana verband die Königin meist ein eher angespanntes Verhältnis.

Foto: AP / Martin Cleaver

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch kurz vor ihrem 92. Geburtstag absolvierte die Queen wacker Termine. Beim Treffen der Commonwealth-Staaten in London hielt sie am Donnerstag eine Rede.

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Zahlreiche Souvenirs zeugen von der Beliebtheit der Monarchin in Teilen der Bevölkerung.

Foto: Reuters / Hannah McKay

Da immer mehr von uns immer älter werden, stellt sich vielen immer häufiger das gleiche Problem: Was schenkt man Hochbetagten zum Geburtstag? Meist haben sie ohnehin schon alles, was sie brauchen. Oft wollen sie, ganz im Gegenteil, eigentlich gern ein paar irdische Dinge loswerden, den Blick gewissermaßen schon aufs letzte Hemd gerichtet, das bekanntlich keine Taschen enthält.

So ähnlich verhält es sich auch mit Königin Elizabeth II. Ihre britannische Majestät wird an diesem Samstag 92 Jahre alt, und eines kann mit großer Sicherheit vorhergesagt werden: Das Geburtstagsfoto wird diesmal nicht wie noch vor zwei Jahren zum 90. Fest einen der berühmten Corgis enthalten, die bei Hofe mit feinstem Filetsteak oder Hähnchenbrust verwöhnt wurden. Gerade 18 Jahre alt war Elizabeth geworden, als sie mitten im Krieg ihr erstes Exemplar der ursprünglich als Hirtenhunde gezüchteten walisischen Rasse erhielt. Der geliebten Susan folgten 14 Generationen, von denen der beinahe 15 Jahre alte Willow der letzte Vertreter war. Dieser Tage musste das an Krebs leidende Tier eingeschläfert werden – und einen Nachfolger soll es nicht geben.

Keine jungen Hunde

Bereits vor einigen Jahren hatte die Queen nämlich in bewundernswerter Nüchternheit beschlossen, sie wolle keine jungen Hunde mehr anschaffen, schließlich müsse sie sich langsam aufs himmlische Jerusalem vorbereiten. Gewiss wird dieser Entschluss dadurch erleichtert, dass der Rest der Familie ja eigene Hunde hält, die Königin also keineswegs auf die Gesellschaft von Vierbeinern verzichten muss. Außerdem sind da noch Candy und Vulcan, zwei sogenannte Dorgis. Die Tiere gehen auf eine illegale Liaison zwischen einem von Prinzessin Margarets Dackeln mit einer Corgi-Dame zurück.

Zum Geburtstag also keine Haustiere! Auch mit Überseeterritorien ist das so eine Sache. Erst 2012, zur Feier des 60. Thronjubiläums, legte der damalige Außenminister William Hague seiner Monarchin einen bisher namenlosen Teil der Erde zu Füßen, mit 437.000 Quadratkilometern ungefähr doppelt so groß wie ihr Vereinigtes Königreich. Freilich liegt das "Königin Elizabeth Land" in der Antarktis, wo einer UN-Konvention zufolge seit 1959 alle territorialen Ansprüche "weder anerkennt noch verneint" werden. Zu allem Überfluss beansprucht auch noch Chile einen Teil der unwirtlichen Eiswüste. Kurzum: eine etwas zweifelhafte Angelegenheit, die nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen wird.

Oft ist es für die Jüngeren hilfreich, wenn die Jubilare einen Wunschzettel vorlegen. Was sich die Queen von den 53 Staats- und Regierungschefs des Commonwealth wünscht, hat sie am Donnerstag sogar mündlich mitgeteilt. Die Vertreter des Clubs der britischen Exkolonien von Indien (1,3 Milliarden Einwohner) bis Tuvalu (8.000) weilen soeben bei ihrer Tagung in London, festliche Diners im Buckingham-Palast und auf Schloss Windsor eingeschlossen.

Ein aufrichtiger Wunsch

Es sei "ein Vergnügen, Sie hier in meiner Heimstatt willkommen zu heißen", umschmeichelte die kluge Diplomatin ihre Besucher, denen zu dienen es ihre "große Ehre und Freude" sei. Nach derlei Süßholzraspelei kam die Jubilarin auf den Punkt: Für die Stabilität der Institution wäre es doch am allerbesten, wenn dereinst der Prinz von Wales die wichtige Arbeit fortsetzen könnte. Das sei jedenfalls ihr "aufrichtiger Wunsch". Kaum denkbar, dass sich die versammelten Damen und Herren dieser direkten Bitte Ihrer Majestät verweigern werden.

Demonstriert hat "Elizabeth, die Pflichtbewusste" – den zutreffenden Beinamen verlieh ihr der Historiker Andrew Roberts – damit wieder einmal, dass sie auch an der Schwelle zum 93. Lebensjahr eigene Bedenken zugunsten der dynastischen Dauerhaftigkeit zurückstellt. Zweifel an der Zuverlässigkeit und Disziplin ihres Erstgeborenen, mittlerweile mit 69 auch schon im Pensionistenalter, hegt die Königin durchaus. Anders als im geschwätzigen 21. Jahrhundert üblich, weiß sie solcherlei Einschätzungen oder Gefühle aber für sich zu behalten.

Humor des Alters

Ein klein wenig gelockert hat die Queen diese eiserne Disziplin zuletzt für ihre Auftritte im Fernsehen. Zur Eröffnung von Olympia 2012 in London war sie in einem Sketch mit James-Bond-Darsteller Daniel Craig zu sehen; vor kurzem zeigte sie in der BBC die Kronjuwelen vor, dabei wurde sie devot interviewt von Alastair Bruce, einem Freund ihres jüngsten Sohnes Eduard und Träger eines schönen Ehrentitels (Fitzalan Pursuivant of Arms Extraordinary) beim königlichen Heraldikamt.

Pünktlich zum Geburtstag erschien die Königin jetzt mit einem beinahe Ebenbürtigen auf den Mattscheiben der Nation. Im Gespräch mit ihrem Altersgenossen Sir David Attenborough, dem weltweit berühmten Naturfilmer, wanderte Elizabeth mit ihm durch den Garten des Buckingham-Palastes. Gemeinsam bewunderte "das Dream-Team", wie ein Kritiker begeistert schrieb, die Platanen, die Victorias Prinzgemahl Albert vor mehr als 150 Jahren gepflanzt hatte. Das Filmchen dient der Förderung einer ganz in die Zukunft gewandten Initiative: Der "Queen's Commonwealth Canopy" soll Wälder rund um den Globus verbinden und gewissermaßen als Beschirmung für das Weltklima dienen.

Wie wäre es also mit einer Königseiche oder auch nur einem Luther'schen Apfelbäumchen als Liebesgabe zum Geburtstag? Happy Birthday, Your Majesty. (20.4.2018)