Wien – Die anziehende Konjunktur beschert der für Exportförderung zuständigen Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) einen ordentlichen Schub. 2017 ist das Geschäft mit Haftungen und Garantien nach Jahren der Stagnation wieder gestiegen. Von einem "ganz tollen Jahr" sprach das OeKB-Vorstandsduo Helmut Bernkopf und Angelika Sommer-Hemetsberger am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

In der Bilanz schlägt sich der Aufschwung zwar erst teilweise nieder, das Volumen an Haftungen ist erstmals seit Jahren wieder gestiegen – von 22 auf 24,5 Milliarden Euro. Den Haftungsrahmen hatte der Nationalrat zuletzt von 45 auf 40 Milliarden gesenkt, weil angesichts rückläufiger Haftungen weniger Bedarf bestand.

Haftung bringt Geld

Die Republik verdient an dem Geschäftsmodell: Die Einnahmen aus Haftungsentgelten und Rückzahlungen alter Schäden waren stets höher als die Schadensfälle – so auch 2017, als trotz Ausfällen im Volumen von 47 Millionen Euro ein Überschuss von 148 Millionen Euro an das Finanzministerium überwiesen wurde.

Die im Eigentum heimischer Geschäftsbanken stehende OeKB wies 2017 knapp 40 Millionen Euro Gewinn aus (nach 43,5 im Jahr davor). Dank einer Sonderzuschreibung von 19 Millionen Euro aus der Neubewertung nicht voll konsolidierter Beteiligungen blieb unterm Strich ein Gesamtergebnis von 58,5 Millionen Euro.

Mehr Finanzierungen

Das Geschäft ist im Vorjahr ordentlich angelaufen, brachte tausend neue Haftungen mit einem Neugeschäft von 5,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2016 betrug das Volumen nur 3,6 Milliarden Euro. "Die Exportkonjunktur hat uns sehr geholfen", sagte Bernkopf. Die Export- und Investitionsfinanzierungen stiegen von 4,5 auf 5,3 Milliarden Euro.

Nach Ländern führt im Neugeschäft Russland (504 Mio. Euro) vor Indien (179) und China. Die Türkei rangiert auf Rang sechs, deutlich hinter Plan blieb das Iran-Geschäft.

Auf ein Investitionsvolumen von rund einer Milliarde Euro belaufen sich inzwischen die "exportinduzierten Inlandsfinanzierungen", die die OeKB neuerdings auch absichert. Diese seien ein wesentlicher Standortfaktor, für Österreich, sagte Bernkopf. (ung, 20.4.2018)