Rapid hat einen Lauf in der Liga.

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Wien – Rapid hat das Cup-Aus offensichtlich gut verdaut und am Sonntag zum Abschluss der 31. Bundesliga-Runde einen 4:1-(2:0)-Sieg über die Admira gefeiert. Ein Doppelpack von Thomas Murg (39., 45.+1), der erste Profitreffer von Manuel Thurnwald (62.) sowie Stefan Schwab (79.) bescherten Grün-Weiß den fünften Ligasieg en suite. Damit hat man einen Europacupplatz sicher.

Mit nunmehr 55 Punkten verdrängte die Elf von Goran Djuricin nicht nur wieder den LASK (54) von Rang drei, sondern kam auch dem Zweiten Sturm Graz bis auf fünf Zähler nahe. Weil die Austria (6.) und Mattersburg (7.) 39 Punkte am Konto haben, ist man in den letzten fünf Runden nicht mehr aus den ersten fünf zu verdrängen und kann deshalb für Europa planen. Die Admira, die durch Marco Hausjell nur Ergebniskosmetik betrieb (81.), erlitt die zweite Niederlage in Folge und kommt von Platz fünf nicht weg. Gut für die kleinen Europacuphoffnungen der Austria, die sieben Punkte Rückstand auf die Südstädter hat.

Rapid, im Vergleich zum glücklosen Cup-Halbfinalmarathon gegen Sturm Graz an zwei Positionen verändert (Thurnwald für Stephan Auer, Giorgi Kvilitaia für Philipp Schobesberger), versuchte vor 18.600 Zuschauern von Beginn an, der Favoritenrolle gerecht zu werden. Das gelang durchaus gut, auch wenn der erste Treffer vorerst auf sich warten ließ. Admira-Goalie Andreas Leitner war gegen Andreas Schwab (7.) ebenso zur Stelle wie gegen Kvilitaia (28.), Louis Schaub per Kopf (7.) und Murg (20.) verpassten das Ziel.

Rapids Konter

Die Admira, die ihre beste Möglichkeit durch eine Doppelchance von Patrick Schmidt und Maximilian Sax hatte (Richard Strebinger hielt, 9.), schien zur Halbstundenfrist besser im Spiel, wurde genau dann aber kalt erwischt. Just im Konter fingen sich die Südstädter zwei Gegentreffer durch Murg ein. Erst tanzte er nach Vorlage Schwabs Markus Wostry aus und schoss aus wenigen Metern ein. Kurz vor der Pause verwertete er dann einen Schaub-Assist mit einem trockenen Flachschuss.

Mit der 2:0-Führung im Rücken ließen sich die Hütteldorfer nach Seitenwechsel die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, sondern bauten das Ergebnis aus. Zwar rettete Leitner mit einer tollen Fußabwehr gegen Kvilitaia (50.), gut zehn Minuten später war er bei einem abgefälschten Weitschuss Thurnwalds aber ohne Chance. In der Rapidviertelstunde machte Schwab nach einem (ungerechtfertigten) Eckball des eingewechselten Steffen Hofmann per Kopf das 4:0. Kurz danach gab der 18-jährige Hausjell bei seinem zweiten Bundesligator eine weitere Talentprobe – allerdings aus abseitsverdächtiger Position. (APA, 22.4.2018)

Bundesliga, 31. Runde, Sonntag

SK Rapid Wien – FC Admira 4:1 (2:0)
Allianz-Stadion, 18.600 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:
1:0 (39.) Murg
2:0 (45.+1) Murg
3:0 (62.) Thurnwald
4:0 (79.) Schwab
4:1 (81.) Hausjell

Rapid: Strebinger – Thurnwald, M. Hofmann, Galvao, Bolingoli (40. Auer) – Ljubicic, Schwab – Schaub, Murg (70. S. Hofmann), Ve. Berisha – Kvilitaia (59. Schobesberger)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Lackner, Wostry, Scherzer – Ebner, Merkel – Sax (66. Vorsager), Jakolis (46. Hausjell), Grozurek – Schmidt

Gelbe Karten: Thurnwald bzw. Leitner

Stimmen

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Die Mannschaft hat mehr als Charakter gezeigt. Am Anfang waren wir etwas träge beim Attackieren. Dann haben wir gesagt, wir attackieren 10, 15 Meter tiefer, und wir hatten dann gute Umschaltmomente. Wir sind in letzten Wochen vielleicht auch ein bisschen glücklich, aber das Glück hat uns davor gefehlt."

Zu den Verhandlungen über seine Vertragsverlängerung in der kommenden Woche: "Die letzten Spiele waren gute Argumente. Ich freue mich auf das Gespräch, und dann schauen wir, was rauskommt."

Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Es war ein verdienter Sieg von Rapid, vielleicht ist er um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen. Zunächst war das Spiel ausgeglichen, dann haben wir uns bei den ersten beiden Gegentoren ein bisschen verhalten wie U10-Mannschaft. Danach hatte Rapid das Match unter Kontrolle und hat nur noch das Notwendigste getan. Vor dem vierten Rapid-Tor war es kein Corner, aber unser Tor war auch abseits, also gleicht sich das aus."